Jedes Jahr 10.000 Neugeborene mit Schäden und Missbildungen durch Alkohol
Köln (lme) – Während in Deutschland selbst ernannte Verbraucherschützer mit großem Mediengetöse auf hypothetische Risiken durch Pestizidrückstände auf Johannisbeeren und Acrylamid hinweisen, kommen in Deutschland pro Jahr rund 10.000 Neugeborene zur Welt, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft zum Teil schwere Schädigungen, Missbildungen oder Entwicklungsstörungen aufweisen. Der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft ist nach Auskunft der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eine der häufigsten nichtgenetischen Ursachen für körperliche oder geistige Behinderungen von Kindern.
Etwa acht von zehn Frauen im gebärfähigen Alter trinken regelmäßig Alkohol, viele von ihnen greifen auch während der Schwangerschaft zu alkoholischen Getränken. Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, warnt vor Alkohol während der Schwangerschaft: „Was viele Frauen nicht wissen: Schon geringe Mengen Alkohol können unheilbare Schädigungen des Kindes nach sich ziehen. Einen Grenzwert für unbedenklichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft gibt es nicht. Daher sollten schwangere Frauen grundsätzlich auf Alkohol verzichten, am besten schon, wenn eine Schwangerschaft geplant ist.“
Die schwerste Form der Schädigung von Kindern durch Alkohol in der Schwangerschaft ist das sogenannte Fetale Alkoholsyndrom (FAS). Davon betroffene Kinder weisen etwa körperliche Missbildungen wie Fehlbildungen im Gesicht – vor allem im Bereich der Augen -, Fehlbildungen des Skeletts und der Extremitäten sowie Nierenschäden und Herzfehler auf. Darüber hinaus können Kinder Schäden davontragen, die bei der Geburt kaum zu erkennen sind und erst im Laufe der Kindheit deutlich werden. Zu diesen sogenannten Fetalen Alkoholeffekten (FAE) zählen neurologische und psychische Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, geistige Entwicklungsstörungen, Sprach- und Hörstörungen, aber auch Hyperaktivität, Autismus und Aggressivität. Neben der Menge an Alkohol, die getrunken wird, hängen die gesundheitlichen Folgen für das Baby vom Zeitpunkt in der Schwangerschaft ab, zu dem es dem Alkohol ausgesetzt ist. Alkohol in der Frühphase der Schwangerschaft steht häufig im Zusammenhang mit schwersten körperlichen Schäden des Neugeborenen bis hin zur Fehlgeburt, Alkohol im späteren Verlauf führt zu Wachstumsstörungen, neurologischen Auffälligkeiten und intellektuellen Entwicklungsstörungen beim Kind.
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