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Bayerische Erntebilanz: Wetterextreme sorgen für Einbußen

München (stmelf) – Die weitgehend abgeschlossene Ernte hat den bayerischen Bauern heuer nur mäßige Erträge beschert. Schuld daran waren vor allem die große Hitze im Juli und der Dauerregen im August, wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in München mitteilte. Die Wetterextreme haben laut Brunner zu Ernteverzögerungen, hohen Trocknungskosten und teilweise erheblichen Qualitätseinbußen geführt. Um Angebot und Nachfrage passend zusammen zu bringen, seien deshalb heuer ein hoher logistischer Aufwand und eine intensive Zusammenarbeit von Erzeugern und Handel nötig. Die fehlenden Mengen führen zu höheren Preisen, machen aber auch Zugeständnisse bei den Qualitätsanforderungen nötig.

Die Getreideernte liegt in Bayern mit 6,3 Millionen Tonnen rund neun Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt und zehn Prozent unter dem Vorjahr. Grund sind einerseits die geringeren Erträge, andererseits die im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 1,06 Millionen Hektar gesunkene Anbaufläche. Gerade beim Getreide gibt es nach Aussage des Ministers erhebliche Qualitätseinbußen durch Auswuchs. Viele Partien sind so geschädigt, dass sie als Brotgetreide nicht mehr taugen und nur als Futtermittel oder in der Biogasanlage verwertet werden können. Während normalerweise bis zu eine Million Tonnen Brotweizen außerhalb Bayerns abgesetzt werden, wird heuer ein Zufuhrbedarf von bis zu 500 000 Tonnen erwartet. Verschärft wird die Situation durch geringere Ernten in ganz Europa und massive Ausfälle in Russland, dem wichtigsten Weizenexporteur. Die Weltmarktpreise für Getreide sind deshalb kräftig nach oben geschnellt.

Ein deutliches Versorgungsdefizit besteht Brunner zufolge bei der Braugerste. Der Sommergersten-Anbau ging erneut um rund 16 Prozent auf knapp 105 000 Hektar zurück. Insgesamt wurden 488 000 Tonnen geerntet, 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Als Qualitätsbraugerste stehen davon etwa 250 000 Tonnen zur Verfügung. Die bayerischen Mälzereien, die durchschnittlich bis zu 650 000 Tonnen verarbeiten können, brauchen daher über 300 000 Tonnen aus anderen Regionen. Wegen des knappen Angebots haben sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr zum Teil verdoppelt.
Auch bei der Kartoffelernte hat die Hitze und Nässe zu Einbußen geführt: Sie ist mit 1,6 Millionen Tonnen um rund 15 Prozent niedriger ausgefallen als im vergangenen Jahr. Die Anbaufläche lag mit 43 000 Hektar lediglich vier Prozent unter der des Vorjahrs. Für die Verbraucher bedeutet das laut Brunner, dass in den Regalen der Geschäfte und auf den Märkten kleinere, aber qualitativ gute Kartoffeln angeboten werden.

Geringere Erträge hatten auch die Feldgemüseanbauer zu beklagen, allerdings gab es hier große jahreszeitliche und regionale Schwankungen. Insbesondere Spargel, Zwiebeln und Einlegegurken gab es deutlich weniger als im vergangenen Jahr. Auch im Obstbau waren die Erntemengen niedriger als sonst, vor allem bei Erdbeeren und Kirschen. Die Apfelernte war bei sehr guten Qualitäten befriedigend. Einen spannenden Jahrgang erwartet der Minister beim Wein. Der überwiegend „goldene Oktober“ mit warmen Tagen und kühlen Nächten habe vor allem den späten Sorten wie dem Silvaner gut getan. Im langjährigen Durchschnitt lag laut Brunner mit rund 34 000 Tonnen die bayerische Hopfenernte.

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