Das meiste Rindfleisch wird in den USA erzeugt
L P D – Rindfleisch aus Argentinien – für viele Steakliebhaber gilt es als das Nonplusultra beim Fleischkonsum. Durch die Weidehaltung in den weitläufigen Pampas ist das Fleisch zart marmoriert und hat einen geringen Fettgehalt. Nach der Trockenheit vor zwei Jahren hat die Regierung in Buenos Aires jedoch die Rindeischpreise kontrolliert und die Ausfuhren begrenzt, um auch ärmeren Bevölkerungsschichten im Land weiterhin den Konsum von Rindeisch zu ermöglichen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Seitdem steckt die Rinderwirtschaft in Argentinien in einer tiefen Krise. Gemäß der jetzigen Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums wird das Rindeischaufkommen im Land der Gauchos in diesem Jahr nur 2,60 Mio t erreichen, was gegenüber der Menge von 2009 eine Abnahme um 775.000 t oder 23 Prozent bedeuten würde. Der Export, der dieses Jahr regelrecht eingebrochen ist, und nur noch 300.000 t erreichen dürfte, soll auch 2011 nicht über diese Marke hinausreichen. Im vergangenen Jahr hatte Argentinien 655.000 t Rindeisch ins Ausland abgesetzt. Erstmals wird nun Uruguay an Argentinien als Rindeischexporteur vorbeiziehen: Das relativ kleine Land wird im laufenden Jahr laut US-Ministerium 380.000 t Rindeisch ausführen; 2011 sollen es 390.000 t sein.
Auch den brasilianischen Rindeischhändlern kommen das knappere Angebot Argentiniens und der erwartete Anstieg der gesamten globalen Importnachfrage entgegen. Dort befindet sich die Rinderwirtschaft wieder auf Erholungskurs. In Washington rechnet man damit, dass die Rind- und Kalbeischproduktion in dem südamerikanischen Land 2010 wieder deutlich über der Marke von neun Mio. t liegen wird, nachdem diese in den beiden vergangenen Jahren um insgesamt etwa 370.000 t auf knapp 8,94 Mio t eingeschränkt worden war. Parallel zur Produktion hat auch der Export zuletzt wieder an Fahrt aufgenommen.
In Europa zeichnet sich hinsichtlich der Produktions- und Verbrauchsmenge ebenfalls eine Stabilisierung ab. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium geht in seinem aktuellen Bericht zur Entwicklung des globalen Rindeischmarktes davon aus, dass die Angebotslücke in der EU-27 vorerst nicht mehr wächst. Für das laufende Kalenderjahr veranschlagen die Washingtoner Fachleute die Nettoimporte der Gemeinschaft an Rind- und Kalbeisch auf 330.000 t Schlachtgewicht (SG). Dabei gehen sie von einer Exportmenge von 160.000 t aus. Auch die EU Rind- und Kalbeischerzeugung soll 2011 weiter schrumpfen. In den Vereinigten Staaten dürfte sich der negative Produktionstrend bei Rindeisch hingegen weiter fortsetzen. Auf dem Heimatmarkt erwartet das US-Agrarressort für das nächste Jahr ein Rindeischaufkommen von 11,56 Mio t, was dann um gut zwei Prozent unter der für 2010 erwarteten Menge.
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