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Wissenschaftler entlarven Bio-Lebensmittel als Mythos

Stanford (lme) – Bio-Lebensmittel sind kaum „gesünder“ als konventionell produzierte Ware. Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse von Wissenschaftlern von der Universität Stanford, die jetzt in der Fachzeitschrift „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht wurde. Die Forscher fanden keinen deutlichen Nachweis, dass biologische Lebensmittel nährstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko bergen. Sie bestätigen damit Untersuchungen von Wissenschaftlern der „London School of Hygiene & Tropical Medicine“.
Die Stanford-Wissenschaftler hatten tausende Studien aus verschiedenen Datenbanken gesichtet und hieraus 223 Arbeiten ausgewählt, die entweder den Nährstoffgehalt oder die Belastung mit Bakterien, Pilzen oder Pestiziden verglichen. 17 weitere Studien verglichen Personengruppen, die sich biologisch oder herkömmlich ernährten.

Die Ergebnisse zeigten keinen wirklichen Gesundheitsvorteil für die Bio-Lebensmittel. Die Vitamingehalte unterschieden sich kaum. Ähnlich verhielt es sich mit den Hauptnährstoffen Eiweiß und Fett. Krankheitserreger kamen in keiner der beiden Produktgruppen häufiger vor. Jedoch lege eine kleine Zahl von Studien nahe, dass in Bio-Milch mehr Omega-3-Fettsäuren enthalten sein könnten, berichten die Wissenschaftler. Die Unterschiede scheinen jedoch marginal oder irrelevant zu sein.

Bio-Essen verringert nach Erkenntnissen der US-Forscher aber das Risiko, Pflanzenschutzmittel zu sich zu nehmen, auch wenn Bio-Ware nicht zu 100 Prozent frei davon ist. Auch scheint es, als würden Bio-Hühner und -Schweine weniger Antibiotika-resistente Bakterien aufweisen, doch ist die klinische Bedeutung dieser Befunde laut den Forschern unklar. Tierische Lebensmittel werden gewöhnlich gekocht oder gebraten, so dass resistente Keime abgetötet werden (1).

Unzureichende Erträge für eine rasant wachsende Weltbevölkerung

Was Fachleute aber tatsächlich besorgt ist die Tatsache, dass im weltweiten Vergleich die Hektarerträge im Ökolandbau rund 20% unter den Erträgen der konventionellen Landwirtschaft liegen. Das ist das Ergebnis einer Meta-Analyse von Wissenschaftlern der Universität Wageningen. Für die Publikation in der aktuellen Ausgabe des Fachzeitschrift Agricultural Systems hatten die Autoren 362 wissenschaftliche Veröffentlichungen ausgewertet. Dabei konnten sie sowohl bei den verschiedenen Feldfrüchten als auch Weltregionen deutliche Unterschiede herausarbeiten. So liegen in den Niederlanden die Hektarerträge in Ökolandbau rund 25% niedriger als in der konventionellen Landwirtschaft.
Die Autoren hinterfragen kritisch, ob der Ökolandbau die aktuell auf unserem Planeten lebenden rund 7.000.000.000 Mensch (7 Milliarden) ernähren könnte (2), von denen bereits jetzt schon eine Milliarde hungert. Fakt ist auch, dass das Bevölkerungswachstum ungebremst voran geht und jedes Jahr rund 80 Millionen Erdenbürger hinzukommen. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden nach UN-Prognosen zehn Milliarden Kinder, Frauen und Männer auf der Erde leben und Lebensmittel nachfragen. Dabei wird nicht nur die steigende Bevölkerungszahl für für einen Nachfrageschub sorgen. Viel mehr wird das steigende Einkommen der Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern für eine gesteigerte Nachfrage für pflanzliche und tierische Lebensmittel sorgen.

Crystal Smith-Spangler, Margaret L. Brandeau, Grace E. Hunter, J. Clay Bavinger, Maren Pearson, Paul J. Eschbach, Vandana Sundaram, Hau Liu, Patricia Schirmer, Christopher Stave, Ingram Olkin, Dena M. Bravata;
Are Organic Foods Safer or Healthier Than Conventional Alternatives?A Systematic Review. Annals of Internal Medicine. 2012 Sep;157(5):348-366.

(2) Tomek de Ponti, Bert Rijk, Martin K. van Ittersum
The crop yield gap between organic and conventional agriculture,
Agricultural Systems 108 (2012) 1-9

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