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Seuchengeschehen in den USA beeinflusst internationale Warenströme

huener_04(MEG) – Die Vogelgrippe in den USA führt zu erheblichen Produktionsausfällen an den Eier-und Geflügelfleischmärkten. Laut Angaben des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) kam es seit Dezember 2014 zu 223 Ausbrüchen von hochpathogenen Varianten der Aviären Influenza, wobei 48,1 Mio. Stück Geflügel betroffen waren. Die Ausbrüche konzentrierten sich auf den Bundesstaaten Iowa, Minnesota und benachbarte Regionen.

31,9 Mio. der infizierten Tiere waren Legehennen, das waren etwa 9 % der amerikanischen Hennenbestände. Dies führte zu einem signifikanten Rückgang der US-Eierproduktion. Im ersten Quartal 2015 wurde die Eierproduktion des Vorjahres nach aktuellen Angaben des USDA noch übertroffen, im zweiten Quartal erwartete das USDA mit 20,58 Mrd. Eiern einen Rückgang von 4,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Die amerikanische Eierwirtschaft wird sich so schnell nicht erholen können. Für das dritte Quartal signalisiert das USDA einen Produktionsrückgang gegenüber 2014 um 9,7 %. Erst für das vierte Quartal 2015 wird mit einer allmählichen Erholung gerechnet.
Die Anzahl der Legehennen gab in den USA seit Januar 2015 nach, im Mai waren noch 341,8 Mio. Hennen (inkl. Elterntiere) registriert. Das waren 21,9 Mio. Stück weniger als Anfang des Jahres 2015 und 18,5 Mio. weniger als im Mai 2014.

Gestiegene Preise in der EU

Der erhöhte Bedarf in den USA hatte inzwischen auch eine spürbare Auswirkung auf die Preissituation in der EU. So schnellten die Preise am deutschen Markt von Mitte Mai bis Mitte Juni um ein Drittel nach oben. 100 Bodenhaltungseier der Klasse M kosteten in der KW 25 laut MEG (Marktinfo Eier & Geflügel) 8,00 Euro, in der KW 20 waren es erst 5,90 Euro je 100 Stück. Damit bewegen sich die Preise auf dem Niveau der vorösterlichen Preishausse. In dieser Entwicklung spiegelten sich die Erwartungen auf vermehrte Exportchancen nach den USA wider. Spezielle Veterinär- und Hygieneauflagen der USA erschweren die Lieferungen.

Amerikanische Außenhandelsdaten liegen erst bis einschließlich April 2015 vor. Die Daten ergeben noch keine signifikanten Verschiebungen. Einige Länder haben inzwischen jedoch ein Importembargo gegenüber US-amerikanischen Bruteiern, lebendem Geflügel und Geflügelfleisch ausgesprochen. Gleichzeitig ist der Bedarf an Importeiern gestiegen. Erste Partien wurden nach Brancheninformationen auch aus der EU nach den USA verschifft.

Stark betroffen von der Vogelgrippe ist auch die amerikanische Putenproduktion. Hier gab es bis zum 17. Juni dieses Jahres 149 Ausbrüche mit 7,8 Mio. Puten. Die übrigen Ausbrüche betrafen Masthähnchen oder gemischte Hinterhofbestände. Die USA sind größter Exporteur von Putenfleisch am Weltmarkt. Die Ausfuhren wurden bereits zurückgefahren. Offensichtlich bemühen sich die klassischen Abnehmer von US-amerikanischen Putenfleisch, wie z. B. Mexiko, bereits um andere Lieferländer. Von Anfragen am EU-Markt wurde berichtet.

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