Tierärzte fordern Richtlinien für Mastkaninchenhaltung
Berlin (BTK ) – Seit Jahren fordert die Bundestierärztekammer Haltungsrichtlinien für Kaninchen, um der Industrie Vorgaben zu liefern und Missstände effektiver bekämpfen zu können. Es besteht dringender Handlungsbedarf, wie auch die heute ausgestrahlte TV-Sendung ARD Brisant deutlich zeigt. Auch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz will sich nun des Themas annehmen und stellt zum Herbst eine neue Mitarbeiterin ein, die sich diesem Thema mit oberster Priorität widmen wird.
Aufgrund der Recherchen zu der heutigen Sendung hat die Handelskette „real,-“ reagiert. Dort wurde das Kaninchenfleisch mit sofortiger Wirkung aus den Regalen genommen, denn die Haltungsbedingungen vieler Kaninchen sind aus Tierschutzgründen abzulehnen. Auch Deutschlands größte Handelskette „EDEKA“ prüft nun einen Ausstieg. Richtlinien sind dringend erforderlich, um nicht eine ganze Branche zu gefährden.
„Kaninchen sind sehr sensible Tiere, die hohe Anforderungen an ihre Haltung stellen. Boden- und Gruppenhaltung sind da nur zwei Stichworte neben artgemäßer Fütterung“ erklärt Dr. Karl Fikuart, Vorsitzender des Ausschusses für Tierschutz der Bundestierärztekammer. „Die Mast von Kaninchen in Käfigen halten wir Tierärzte für nicht tiergerecht und lehnen sie daher ab. Die Bundestierärztekammer möchte das Ministerium gerne darin unterstützen konkrete Mindestanforderungen an die Haltung von Kaninchen zu definieren“ bekräftigt Fikuart. „Diesbezüglich sind wir mit dem Ministerium im Gespräch.“