Die Umstellung auf SYGMA

Hat sich ein Ferkelproduzent für eine SYGMA-Variante entschieden (siehe „Wie stelle ich meinen Betrieb auf SYGMA um?"), müssen die Sauen in Gruppen eingeteilt werden.
Dies geschieht in 5 Schritten:

  1. Erstellung eines Belegplans
  2. Festsetzung der Absetztermine zur Bildung von synchronisierten Gruppen
  3. Zusammenstellung der ersten Sauengruppe
  4. Ermittlung der Anzahl benötigter Jungsauen
  5. Zusammenstellung der zweiten Gruppe.

Wie ist mit Umrauschern zu verfahren?


1. Erstellung eines Belegplanes
Die Einführung des SYGMA-Systems beginnt mit der ersten Belegung der ersten Sauengruppe. Zwei wichtige Aspekte müssen für die Auswahl des optimalen Belegzeitpunktes berücksichtigt werden:

  1. Gegenwärtiger Abferkelrhythmus
  2. Die für die Remontierung der ersten Gruppe erforderlichen Jungsauen müssen sechs Wochen vor Einführung des SYGMA-Systems auf dem Betrieb die Quarantänezeit durchlaufen, sich akklimatisiert haben und mit der aufnehmenden Gruppe synchronisiert sein.

Nach Festsetzung des Belegungstermins für die erste Gruppe werden die Belegtermine für die nachfolgenden Gruppen bestimmt. Auf Grundlage dieser Planung können die anderen Gruppen rechtzeitig in der richtigen Größe zusammengestellt werden.


2. Festsetzung der Absetztermine zur Synchronisation der Gruppen
In einem Betrieb mit z.B. 200 Sauen, der vom herkömmlichen System auf die 3-Wochen-Variante des SYGMA-Systems umstellen will, werden die Sauen in Gruppen von je etwa 30 Tieren aufgeteilt. Um sicher zu stellen, dass tatsächlich 30 Sauen nach jeweils 114 Tagen abferkeln, werden 20 % mehr Sauen belegt, das heißt, alle drei Wochen werden jeweils 36 Sauen belegt.
Während der Umstellungsphase ferkeln jede Woche Sauen ab. Die Sauengruppen werden nun durch gezieltes Anpassen der Absetztermine allmählich synchronisiert. Entweder erfolgt das Absetzen später oder die Brunst wird durch Gabe eines entsprechenden Präparates hinausgezögert. Beide Synchronisationsverfahren können auch kombiniert eingesetzt werden.

Option 1:
Anstatt jede Woche eine jeweils 4 Wochen alte Ferkelpartie abzusetzen, werden die drei Sauengruppen alle gemeinsam zum gleichen Zeitpunkt abgesetzt. Damit wird eine größere Partie mit zwischen 3 und 5 Wochen alten Ferkeln erzielt.


Entwöhnungsalter
Gruppe 1
F


W
5 Wochen
Gruppe 2
F

W
4 Wochen
Gruppe 3
F
W
3 Wochen


Säugezeit R Regumate® F Abferkeln W Absetzen


Option 2:
Um zu vermeiden, dass eine Ferkelpartie erst nach 5 Wochen abgesetzt wird, kann alternativ eine Partie nach 4 Wochen abgesetzt werden und die Brunst der jeweiligen Sau mit Altrenogest (Regumate®) verzögert werden.


Entwöhnungsalter
Gruppe 1
F

W R
4 Wochen +
1 Woche Regumate®
Gruppe 2
F

W
4 Wochen
Gruppe 3
F
W
3 Wochen


Option 3:
Natürlich ist es auch möglich, die erste Ferkelpartie nach 4 Wochen abzusetzen und dann mit Regumate® die Rausche um zwei Wochen zu verschieben. In der zweiten Sauengruppe werden die Ferkel ebenfalls nach 4 Wochen abgesetzt und die Brunst mit Regumate® um eine Woche verschoben. In der dritten Gruppe werden die Ferkel im Alter von 4 Wochen abgesetzt. Am selben Tag wird die Behandlung mit Regumate® bei den beiden ersten Sauengruppen eingestellt. Fünf bis sieben Tage später kommen alle Sauen in allen drei Gruppen gleichzeitig in die Rausche und die Belegung kann synchronisiert ablaufen.


Entwöhnungsalter
Gruppe 1
F

W R R
4 Wochen +
2 Wochen Regumate®
Gruppe 2
F

W R
4 Wochen +
1 Woche Regumate®
Gruppe 3
F

W
4 Wochen

3. Auswahl der Sauen für die erste Gruppe
Wenn die erste Gruppe trächtiger Sauen 20 Tiere umfassen soll, müssen 22 oder 23 Sauen für die erste Gruppe belegt werden. Die nächste Gruppe nimmt dann die 10-15 % Umrauscher auf. Dies bedeutet, dass für die zweite Gruppe nur 20-21 Tiere zur Verfügung stehen brauchen.
Es müssen immer genügend synchronisierte Jungsauen zur Remonte einer Saugengruppe zur Verfügung stehen - auch dann, wenn es in der vorangegangenen Gruppen keine Umrauscher gab.


4. Bestimmung der erforderlichen Anzahl von Jungsauen
Bei der Zusammenstellung der ersten Gruppe ist es ratsam, einen Puffer von etwa 20 % an Jungsauen vorzuhalten. Diese „Sicherheitsreserve" ist sinnvoll, wenn die Gruppe durch zusätzliche Tiere remontiert werden muss, um auf eine wirtschaftliche Gruppengröße zu kommen. Es muss sichergestellt sein, dass alle Jungsauen vor der Synchronisation (mit Hilfe von Regumate®) und Erstbelegung alle notwendigen Impfungen erhalten haben.


5. Zusammenstellung der zweiten Gruppe
Sobald der Belegungstermin für die erste Gruppe festgesetzt ist, wird der Zeitplan für die nächste Gruppe erstellt. Dazu muss die jeweils folgende Sauengruppe unmittelbar nach Belegung der vorangegangenen zusammengestellt werden. Jungsauen und Umrauscher aus der vorangegangenen Gruppe (10 — 15 %) können zur Remonte in der gewünschten Größe eingesetzt werden. Da in jeder Gruppe bis zu 15 % Umrauscher vorkommen, sollten entsprechend mehr Sauen belegt werden.


Wie ist mit Umrauschern zu verfahren?
Umrauscher passen nicht mehr in die ursprüngliche Gruppe, da sie sich in einem anderen Produktionsstadium befinden. Das SYGMA-System bietet mehrere Verfahren an wie Umrauscher in andere Gruppen integriert werden können.

Sauen mit normalem Brunstzyklus
Sauen, die drei Wochen nach der ersten Besamung wieder brünstig werden, können in die jeweils folgende Gruppe integriert werden. Wird die Gruppe dadurch zu groß, können einige der synchronisierten Jungsauen wieder herausgenommen und in die darauf folgende Gruppe integriert werden. Oder einige Altsauen in Zuchtkondition können zur Erholung aus der Gruppe herausgenommen und in eine spätere Gruppe eingegliedert werden.
Wird das SYGMA-System im 3-Wochen-Rhythmus gefahren, ist das Verschieben von Umrauschern in die nächste Gruppe relativ einfach. Bei anderen Varianten müssen die Umrauscher sofort synchronisiert werden, damit sie in die folgenden Gruppen eingegliedert werden können. Hierfür ist eine sorgfältige Planung wesentliche Voraussetzung. Die Synchronisation muss 18 Tage vor dem Absetztermin der Gruppe, in die die Umrauscher eingegliedert werden sollen, beginnen.

Sauen mit unregelmäßigem Brunstzyklus
Sauen mit unregelmäßigem Brunstzyklus stellen für einen Sauenhalter eine Herausforderung dar - selbst beim SYGMA-3-Wochen-Rhythmus. Diese Tiere passen ohne Synchronisation in keine Gruppe und selbst dann stören sie das Produktionssystem erheblich. Man kann davon ausgehen, dass diese Tiere grundsätzliche Fertilitätsprobleme haben und dass eine Merzung unerlässlich ist. Dadurch verbessert sich aber die Gesamtfruchtbarkeit des Bestandes.