Wie stelle ich meinen Betrieb auf das SYGMA-System um?

  • Der Start
  • Ermittlung der optimalen Herdengröße
  • Bestandsaufnahme: Ermittlung der Gebäudekapazitäten
  • Nutzung des SYGMA-Kalkulationsmodells
  • Fachkundige Beratung
  • Die Umstellung auf SYGMA
  • Praktisches Anwendungsbeispiel


  • Der Start
    Die Umstellung auf SYGMA ist ein zwar radikaler, aber dennoch allmählicher Prozess, der, je nach Größe des Sauenbetriebs, einen Zeitraum von wenigen Monaten bis zu einem halben Jahr beanspruchen kann. In dieser Umstellungsphase wird der Betrieb buchstäblich von Null an wieder aufgebaut. Die meisten Sauenhalter können ihre bestehende Stallaufteilung für das SYGMA-System nutzen. Waren Abferkelbuchten bereits vor Umstellung knapp kalkuliert, sind entweder die Erweiterung der Abferkelställe oder eine Reduzierung des Sauenbestandes erforderlich. Die höhere Leistungsfähigkeit der Tiere im SYGMA-System erhöht die Rentabilität des Betriebes, so dass sich etwaige Kosten rasch amortisieren.
    Das SYGMA-Kalkulationsmodell unterstützt Ihre Umstellungplanungen sehr anschaulich.


    Ermittlung der optimalen Herdengröße
    Normalerweise wird der vorhandene Sauenbestand als Grundlage für die Planung eines SYGMA-Betriebes herangezogen. Eine andere Möglichkeit ist eine Berechnung ausgehend von der maximalen, rechtlich zulässigen Anzahl von Sauen oder Tierplätzen.
    Plant ein Betriebleiter den Ausbau seines Betriebes, kann auch dieses Modell berechnet werden.


    Bestandsaufnahme: Ermittlung der Gebäudekapazitäten
    Um festzustellen, ob das SYGMA-System für die gegenwärtige Struktur des Betriebes geeignet ist, muss eine Bestandsaufnahme der Stallkapazitäten durchgeführt werden:
    • Anzahl der Abferkelbuchten bzw. -Abteile
    • Anzahl anderer Stallplätze (Warteställe und Besamungsbuchten)
    • Kapazitäten der Ferkelaufzuchtställe.


    Wichtig ist auch die Berücksichtigung der Stallplätze in den verschiedenen Produktionsbereichen. Um die Tiere im Rein-Raus-Verfahren durch die Produktionsphasen zu schleusen und gleichzeitig Hygiene-Phasen einhalten zu können, müssen die Stallungen genügend Kapazitäten für die Aufnahme ganzer Gruppen bieten.


    Nutzung des SYGMA-Kalkulationsmodells
    Mit dem SYGMA-Kalkulationsmodell kann der jeweilige Sauenplatzbedarf für die einzelnen Produktionsphasen berechnet werden. Durch die Veränderung der Abferkelintervalle ändern sich im Modell auch die Zahl der erforderlichen Sauengruppen und die jeweilige Gruppengröße (siehe auch „Nutzungshinweise zum SYGMA-Kalkulationsmodell"). Auf diese Weise kann ermittelt werden, ob das gewünschte Produktionsergebnis mit der bestehenden Betriebsstruktur zu erzielen ist. Weichen Ist- und Soll-Zustand nur geringfügig voneinander ab, ist eine Umstellung auf das SYGMA-System problemlos möglich und der nächste Schritt der Umstellung, die Beratung durch einen SYGMA-Fachmann, kann erfolgen.
    Bei starker Abweichung des Ist- vom Soll-Zustand müssen Anpassungen in Betracht gezogen werden. In diesem Fall empfiehlt sich eine Beratung durch einen Fachmann der Bauberatung.


    Fachkundige Beratung
    Umstellungswillige Betriebe wenden sich zur fachkundigen Beratung und Betreuung an die Bauberatungen der Landwirtschaftskammern, Erzeugergemeinschaften und der Stallbaufirmen.
    Wenn Sie hierzu weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an die örtliche Organisation der Firma Janssen Animal Health.
    Ein Fachberater wird bei ein bis zwei Besuchen im Betrieb die folgenden Aspekte erarbeiten:

    1. Analyse der bestehenden Betriebsstruktur und Ermittlung der finanziellen und sozialen Vorteile einer Umstellung auf das SYGMA-System.
    2. Auswahl der optimalen SYGMA Variante.
    3. Besprechung der „Spielregeln" zwecks maximaler Ausschöpfung des SYGMA-Systems.
    4. Erstellung der Wochenarbeitspläne.
    5. Planung für den Aufbau von synchronisierten Sauengruppen.
    6. Planung der Remontierung durch Jungsauen und ihre Synchronisation für die Eingliederung in die Produktionsgruppen.

    Nach Abschluss dieser Vorarbeiten kann mit der Umstellung auf SYGMA begonnen werden.


    Die Umstellung auf SYGMA
    Der Aufbau von synchronisierten Sauengruppen nimmt je nach Betriebsgröße etwa ein halbes Jahr in Anspruch.
    Hat jede Gruppe einmal abgeferkelt, ist die Umstellung abgeschlossen. Im Betrieb herrschen nun feste, berechenbare Arbeitsabläufe. Die nun folgenden Feinabstimmungen im System optimieren Produktivität und Wirtschaftlichkeit.


    Praktisches Anwendungsbeispiel
    Als praktisches Anwendungsbeispiel dient ein Sauenbetrieb mit 200 Sauen, der vom herkömmlichen System auf die 3-Wochen-Variante der SYGMA-Methode umstellt.
    Die 200 Sauen werden in sieben Gruppen mit je etwa 30 Tieren eingeteilt. Um sicher zu stellen, dass tatsächlich 30 Sauen nach jeweils 114 Tagen abferkeln, werden 20 % mehr Sauen belegt, das heißt, alle drei Wochen werden jeweils 36 Sauen belegt.
    Während der Umstellungsphase ferkeln jede Woche Sauen ab. Die allmähliche Synchronisation der Sauengruppen erfolgt durch gezieltes Anpassen der Absetztermine. Entweder erfolgt das Absetzen später oder die Brunst wird durch Gabe eines entsprechenden Präparates hinausgezögert. Beide Synchronisationsverfahren können auch kombiniert eingesetzt werden.

    Siehe auch: Die Umstellung auf SYGMA