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Die Ökonomie der Ileitis - Impfung

von Dr. Manfred Stein, 22.08.2004

Welche ökonomischen Erfahrungen mit Enterisol® Ileitis gibt es aus den USA?

Um die biologische und ökonomische Leistung von Enterisol® Ileitis zu beurteilen, wurden fünf groß angelegte Feldversuche mit 120.444 Schweinen in separaten, über die USA verteilten Produktionssystemen durchgeführt. Die Versuche 1-4 arbeiteten mit zeitgleichen Kontrollen, während Versuch 5 mit anamnestischen Kontrollen und einem Vorher-Nachher-Vergleich Bestandteil eines kontinuierlichen Managementprojekts war. In allen Versuchen war der "Stall" die experimentelle Einheit. Die Impfung der Schweine erfolgte in der mittleren bis späten Aufzuchtphase (Alter 6-10 Wochen) so genannter Multi-Site-Systeme (räumliche Trennung der Altersgruppen). Die Daten in Tabelle 2.8 a zeigen die Leistung in den Stadien der Aufzucht und Mast im Vergleich über alle 5 Versuche. Insgesamt 159 Ställe und 120.444 Schweine nahmen an den Versuchen teil.

Abbildung: Trog für die Ileitisimpfung (© pigpool)

Die Kontrollgruppen erhielten während der Versuchsdauer übliche Futterantibiotika und Wachstumsförderer, sie wurden aber nicht mit Enterisol® Ileitis geimpft. Die Futtermedikation erfolgte mit Tylosin (5/5 Versuche), Bacitracin (5/5), Carbadox (3/5) und Chlortetracyclin (2/5) in unterschiedlichen Dosierungen und Dosierungsplänen. Die Futtermedikationen wurden in allen Kontrollgruppen kontinuierlich über die gesamte Mastperiode fortgesetzt.

Die Impfgruppe wurden mit Enterisol® Ileitis geimpft, ihre Futtermedikation wurde gleichzeitig deutlich heruntergefahren. Die Antibiotikagabe (vorwiegend Tylosin) wurde um 3-9 Wochen gekürzt, was nach konservativer Schätzung zu einer Kostenersparnis von 0,67 $ - 1,04 $ pro Schwein führt. Die Impfkosten wurden für die wirtschaftliche Kalkulation auf 1 $/Schwein standardisiert.

Tabelle 2.8 a: Durchschnittliches Ergebnis einer Enterisol Ileitis-Impfung bei reduzierter Futtermedikation im Vergleich zu Kontrollgruppen mit kontinuierlicher Futtermedikation ohne Impfung in 5 Feldversuchen

Daraus folgt: Eingesparte Antibiotikakosten pro Schwein 0,83 $; Nettogewinn pro Schwein 4,33 $.

*Annahmen: Marktwert 40 $/Zentner, Einstellgewicht 55 lbs, Futterkosten 120 $/t, Mastdauer 125 Tage in beiden Gruppen, Impfkosten: 1 $/Dosis Enterisol Ileitis, eingesparte Antibiotikakosten: 0,83 $/Schwein. Für die betriebswirtschaftliche Kalkulation wurden nur statistisch signifikante Unterschiede der durchschnittlichen Tageszunahme, des Futteraufwandes und der Mortalität berücksichtigt. Nicht berücksichtigt sind Unterschiede der Behandlungskosten für Ileitis (welche die Rentabilität der Impfung begünstigten) oder die Verluste untergewichtiger Schweine durch Aussortieren (welche ebenfalls die Rentabilität der Impfung begünstigen), da diese Daten nicht für alle Versuche zur Verfügung standen.

Tabelle 2.8 b zeigt die Bandbreite der Ergebnisse der 5 individuellen Versuchsstudien sowie die durchschnittliche Auswirkung auf jeden einzelnen Parameter in allen 5 Versuchen (untere Zeile der Tabelle). Versuch 5 zeigt bei kontinuierlicher Futtermedikation keine klinisch apparente Ileitis und kann deshalb als Modell einer subklinischen Ileitis betrachtet werden. Die Einsparungen im Bereich der Medikation basieren auf den Marktpreisen Juli 2003.

Tabelle 2.8 b: Bandbreite der Ergebnisse auf eine Enterisol® Ileitis-Impfung bei reduzierter Futtermedikation im Vergleich zu einer kontinuierlichen Futtermedikation ohne Impfung in 5 individuellen Versuchsstudien

a: p<0,07; b: p<0,05; c: p<0,01 für Impfgruppe vs. Kontrollen. Tatsächliche p-Werte: siehe Zusammenfassungen der einzelnen Versuche.
*meta p ist der durchschnittliche p-Wert aller 5 Versuche für den einzelnen Parameter.

Der reduzierte Bedarf einer kontinuierlichen Futtermedikation deckt einen großen Teil der Kosten für die Impfung. Dies ist eine außerordentliche Situation, da die meisten anderen Behandlungsmaßnahmen zusätzliche Kosten verursachen und nicht wie in diesem Fall zu einer Einsparung von Kosten beitragen. Einige Schweineproduzenten in den USA haben nach entsprechender Impfung sämtliche Fütterungsantibiotika (einschließlich Wachstumsförderer) erfolgreich aus dem Fütterungsprogramm für ihre Mastschweine gestrichen.

Die Impfung einer Schweinegruppe mit Enterisol® Ileitis führt im Vergleich zu kontinuierlich medikamentös behandelten, ungeimpften Kontrollgruppen zu einer Verbesserung der Tageszunahmen, zu einer Verringerung des Futteraufwandes und zu einer Reduzierung der Mortalität, und dass bei einem verringerten Einsatz von Fütterungsantibiotika. Zusammengefasst führte der Einsatz von Enterisol® Ileitis bei über 120.000 Schweinen an 5 Standorten zu:

  • > 4 $ Nettogewinn pro eingestelltem Schwein
  • > 5:1 Rendite
  • > 0,83 $ Einsparung für Fütterungsantibiotika pro Schwein
  • Mit Enterisol® Ileitis gewinnen Schweinefleischproduzenten also auf beiden Seiten der Bilanzrechnung - sowohl auf der Seiten der Unkosten als auch auf der Seite des Erlöses!



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