Milben, Zecken, Läuse, Haarlinge, Maden, Fliegen ........!



Bild: top-fit ohne Parasiten.

Ektoparasiten unterschiedlicher Gattungen richten je nach Intensität und Dauer des Befalls erhebliche direkte und indirekte Schadwirkungen bei Rindern, Schafen, Schweinen und Geflügel an.

Im Stall, besonders während der Wintermonate, können bei Rindern Räudemilben, aber auch Läuse und Haarlinge problematisch werden. Erhebliche Verluste entstehen durch Befall mit Hautdassellarven. Stationäre Parasiten wie Räudemilben, Läuse und Haarlinge führen zu Juckreiz, Unruhe, zu schlechterer Futterverwertung sowie zum Rückgang in Mast- und Milchleistung.

In Gebieten mit sommerlicher Weidehaltung kann die weit verbreitete Schildzecke, Ixodes ricinus, aber auch die Zecke Haemaphysalis punctata, ein erhebliches Vektorpotenzial für zeckenübertragene Krankheiten bilden. Vorübergehend stationäre Gäste wie die Zecke schädigen den Wirt durch Übertragung von Krankheitserregern, die zu akuten wie chronischen Krankheitsverläufen führen können.

Die häufigsten Ektoparasiten bei Schafen sind Milben, die Schaflausfliegen und Zecken. Darunter leiden nicht nur die betroffenen Tieren, sondern auch die Halter, die durch Mindererträge in Wolle und Fleisch sowie im Extremfall durch Todesfälle erhebliche wirtschaftliche Verluste verzeichnen:
Zum Beispiel verursachen Zecken neben heftiger Beunruhigung der Tiere u. U. starken Blutverlust und Schäden der Haut mit begleitenden Infektionen, außerdem sind sie Überträger gefährlicher Infektionen. Haarbalgmilben können Ursache von gravierenden Schadstellen im Leder sein.

In Herden verbreiten sich Parasiten rasch.

Die bedeutendsten Ektoparasitosen des Schweines sind die durch Milben hervorgerufene Räude und der Befall mit Läusen. Beide Erkrankungen führen zu andauerndem Juckreiz und Hautwunden, welche sich durch ständiges Scheuern und sekundäre Bakterieninfektionen stetig ausweiten.
Läuse können verschiedene Infektionskrankheiten übertragen und können bei massivem Befall zudem Anämien (Blutarmut) verursachen.
Ektoparasiten werden meist durch den Zukauf befallener Tiere in Bestände eingeschleppt und von Tier zu Tier übertragen.





Kein Qualitätsfleisch

Ein Ektoparasitenbefall hinterlässt auch sichtbare Schäden an den Schlachttieren. Wie im Bild zu sehen, zeigt sich ein Räudebefall nach dem Schlachten auf den gebrühten und entborsteten Schlachtkörpern von Schweinen als unzählige rote Hautentzündungen, die teilweiche flächig zusammenfließen.




Sebacil® Pour-on

Wirkstoff: Phoxim

Für Tiere: Schweine

Zusammensetzung: 100 ml Lösung enthalten: Phoxim 7,5 g. Sonstige Bestandteile: Patentblau V (E 131) 0,01 g, Dünnflüssiges Paraffin, 2-Propanol, Butan-1-ol.

Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der Räude (Sarcoptes scabiei var. suis) und des Läusebefalls (Haematopinus suis) beim Schwein.

Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei kranken oder stark gestressten Tieren oder in der Rekonvaleszenz. Ca. 3 Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin darf Sebacil Pour-on nicht mehr bei tragenden Sauen angewendet werden.

Nebenwirkungen: In Einzelfällen sind lokale Hautreizungen und allergische Reaktionen besonders im Bereich der Auftragstelle beobachtet worden.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die Anwendung anderer Cholinesterasehemmer, Phenothiazine oder Muskelrelaxantien soll 10 Tage vor bis 10 Tage nach der Anwendung von Sebacil Pour-on unterbleiben. Weiterhin ist die gleichzeitige Anwendung vor Allgemeinanästhetika zu vermeiden.

Warnhinweise: Der direkte Kontakt mit der Haut ist zu vermeiden.

Bei der Anwendung des Tierarzneimittels sind Schutzhandschuhe zu tragen. Bei der Anwendung nicht essen, trinken oder rauchen.

Sebacil Pour-on ist für den äußerlichen Gebrauch zur Spinnentier- und Insektenvernichtung bestimmt und darf weder von Tieren noch von Menschen innerlich aufgenommen werden.

Sebacil Pour-on sollte von Nahrungsmitteln und Getränken sowie von Futtermitteln getrennt aufbewahrt werden.

Bei der Anwendung in geschlossenen Stallräumen ist für ausreichende Belüftung zu sorgen.

Wartezeit: Schwein: Essbare Gewebe: 19 Tage

Verschreibungspflichtig

Bayer HealthCare, Bayer Vital GmbH,
Geschäftsbereich Tiergesundheit,
D-51368 Leverkusen

Wirtschaftliche Folgen


Die juckreizbedingte Unruhe und das ständigen Scheuern und Kratzen nimmt den Schweinen Energie für Wachstum und Fleischansatz (3, 6 ). Bei mit Sarcoptes-Milben infizierten Mastschweinen nimmt die Futterverwertung ab und damit die Mastdauer zu, wobei schlachtreife Tiere deutlich leichter sind als ihre nicht befallenen Altersgenossen (1, 7 ).



Räudefreie Läufer brauchen im Vergleich für das gleiche Mastgewicht bis zu 15 kg weniger Futter und rund 1 Woche weniger Mastzeit als befallene Tiere.



Dem entsprechend lässt sich durch eine Aufgussbehandlung mit Sebacil® Pour-on eine deutlich verbesserte Mastleistung erreichen. Da Sebacil® Pour-on nur entlang der Rückenlinie

aufgebracht wird, hat dies im Vergleich zu Räudewaschungen keinen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit im Stall.

Zudem erleichtert die blaue Färbung von Sebacil® Pour-on das Erkennen behandelter Ferkel.

Literatur

(1) Zimmermann, W. u. V. Jeker (1989):
Neue Möglichkeit zur Tilgung der Hautparasiten beim Schwein
UFA-Revue 89, Nr. 6, 31 - 33

(2) Sagell, B. (1980): Sarcoptesräude und Endoparasitenbefall der Schweine. Untersuchungsergebnisse von Hautgeschabseln und Kotproben
Dtsch. Tierärztl. Wochensch. 87, 209 - 228

(3) Kraneburg, W. (2000):
Schweineräude lässt sich tilgen
Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe 2000, Nr. 18, 39 - 41

(4) Arlian, L. G. (1989):
Biology, host relations and epidemiology of Sarcoptes scabiei
Ann. Rev. Entomol. 34, 139 - 161

(5) Schein, E. (1991):
Der Sarcoptes-suis und Haematopinus-suis-Befall beim Schwein
Tierärztl. Umsch. 46, 425 - 426

(6) Henken, A. M., M. W. A. Verstegen, W. Van der Hel u. J. H. Boon (1988):
A pilot study of parasite worry and restlessness caused by sarcoptic mange in swine
10. Congr. Int. Pig Vet. Soc., Rio de Janeiro, 14 - 17 August 1988, Proc., S. 257

(7) Arends, J. J., C. M. Szanislaw u. D. Gerdon (1990):
Effects of sarcoptic mange on lactating swine and growing pigs
J. Anim. Sci. 68, 1495 - 1499

(8) Haupt, W. u. W. Siebert (1983):
Untersuchungen zur Lebensdauer von Grabmilben und deren Entwicklungsstadien in Hautgeschabseln von Schweinen unter verschiedenen Umweltbedingungen
Arch. Exp. Veterinärmed. 37, 623 - 628

Mehr zu Sebacil® pour on erfahren Sie hier!

Partnerseiten

Fliegen

oder Musca domestica

Neben der Belästigung durch Gesumm, Anflug, Hautkontakt und Abflug können Stubenfliegen (pathogene) Mikroorganismen direkt auf Menschen sowie Haus- und Nutztiere übertragen. Sie sind die Vektoren zur Krankheitsverbreitung. Fliegen fühlen sich in Abwässern und Latrinen, an Kadavern und Exkrementen wohl, für sie sind Substanzen, die den Menschen mit Ekel erfüllen, die reinsten Lebenselixiere. In China hat man festgestellt, dass eine Fliege in Elendsvierteln durchschnittlich 3,7 Millionen Keime und 1,8 Millionen in "besseren" Wohnvierteln an sich trägt. Das sind beeindruckende Zahlen, macht es aber einen Unterschied, ob mich eine Fliege aus dem Elendsviertel von Kalkutta oder eine aus Beverly Hills anfliegt? Möglicherweise hat die aus der Stadt der Sternchen wegen Antibiotikaabusus des vormaligen Anflugobjekts, jede Menge multiresistente Keime an Rüssel und Füßen, der keimbeladene indische Kumpan lediglich fakultativ pathogene Umweltkeime. Dass Fliegen Krankheiten übertragen wussten schon die Altvorderen. Der iranischen Dämonin Nasu wird nachgesagt, dass sie in Gestalt einer Fliege Tote aufsucht und den ansteckt, der sich in Nähe der Leiche befindet, insbesondere Leichenträger sind gefährdet. Bereits tausend Jahre bevor ähnliche Ideen in Europa aufkamen wird die Fliege von jüdischen Gelehrten als Überträger von Krankheiten gesehen. "Seine Augen triefen, seine Nasenlöcher schleimen, Speichel fließt ihm aus dem Munde und Fliegen umschwirren ihn. [...] Hütet euch vor den Fliegen der Ausflussbehafteten." Dass Fliegen als Krankheitsüberträger, vor allem als mechanische Vektoren, eine wichtige Rolle spielen, erkannte auch der italienische Arzt Mercurialis. Er schreibt 1577: "Es kann keinen Zweifel daran geben, dass Fliegen gesättigt mit dem Saft der Toten oder der Kranken, sodann die Nachbarhäuser aufsuchen und die Nahrungsmittel sowie die Personen, die davon gegessen haben" (eine frühe, grundlegende Erkenntnis für die Medizinische Entomologie). Athanasius Kirchner, ein deutscher Jesuitenpater und Naturphilosoph, schilderte 1688, kurz nach einer Pestepidemie, die Fliegen als Überträger der Seuche. In unhygienischen Gegenden übertragen Fliegen seit jeher alles, was krankmachend ist, keine Infektionskrankheit, die ausgenommen werden kann: Cholera, Hepatitis, Milzbrand, Ruhr, Typhus, Trachom und andere Augenkrankheiten. Es ist die Ruhelosigkeit, die sie so leicht zum Vektor werden lässt.

aus: Der Philosoph und die Fliegen
von B. Iben
Großtierpraxis 6:07, 17-26 (2005)

Die Schweinelaus

oder Haematopinus suis unter dem Elektronenmikroskop. Läuse sind wegen ihrer Größe gut zu erkennen. Sie ist etwa 5 mm lang und hat einen schmalen Kopf, an dem sich die stechend-saugenden Mundwerkzeuge befinden. Ihr Körper ist grau-braun und platt.
Die Schweinelaus verbringt ihr ganzes vier Wochen dauerndes Leben auf der Haut der Schweine und ist ein blutsaugender Parasit. Aufgrund der häufigen Blutmahlzeiten, bei denen Läuse die Schweinehaut anstechen, können zahlreiche gerötete Stiche an den von den Läusen bevorzugten Hautstellen beobachtet werden. Läuse bevorzugen die zarteren Hautregionen wie Hals und Schenkelinnenflächen. Manchmal ist die Haut auch entzündet. Das Herumlaufen der Läuse verursacht zudem starken Juckreiz.
Ferkel bleiben bei starkem Läusebefall in der Entwicklung zurück und können sogar blutarm werden. Ihre bis über 50 Eier (Nissen) klebt sie mit einer wasserunlöslichen Kittsubstanz nahe der Hautoberfläche an die Borsten im Bereich der Ohren, des Nackens, und der Flanken. Bis sich aus den Eiern wieder erwachsene Läuse entwickelt haben, dauert es mindestens 25 Tage.
Läuse schädigen Schweinen aller Altersklassen durch den Blutentzug und vor allem d urch die ständige Beunruhigung wegen des ausgelösten Juckreizes. Dies resultiert in schlechter Futterverwertung und geringeren Tageszunahmen.

Wichtiger Hinweis

Die namentliche Nennung von Arzneimitteln auf dieser Webseite stellt keinesfalls eine Empfehlung, Verkaufsförderung oder Bewerbung der einzelnen Produkte in welcher Weise auch immer dar. Die Informationen sind keinesfalls abschließend, ersetzen weder tierärztliche, ärztliche noch sonstige Fachberatung. Insbesondere hinsichtlich Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und sonstigen Informationen ist der behandelnde Tierarzt, Arzt oder Apotheker beizuziehen.

powered by