Boehringer Ingelheim übergibt Forschungszentrum für Tiergesundheit in Hannover an Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
· Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover übernimmt Liegenschaften und Einrichtungen für eigene Forschung zum 1. April 2021
· Modernes Forschungszentrum bleibt für Region Hannover erhalten und wird durch die Stiftung Tierärztliche Hochschule für Forschung im Bereich Infektionsmedizin genutzt werden
Hannover (TiHo) – Am vergangenen Freitag unterzeichneten Boehringer Ingelheim und die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) einen Vertrag, nach dem die Liegenschaften des vormaligen Forschungszentrums für Tierimpfstoffe im Stadtteil Kirchrode an die TiHo übertragen werden. Zum 1. April 2021 wird die TiHo die Verantwortung für den Standort übernehmen und ihn künftig mit eigenem Personal für die wissenschaftlich-universitäre Arbeit nutzen. Die Forschungsarbeiten von Boehringer Ingelheim wird die TiHo nicht fortführen. Damit hat Boehringer Ingelheim die Suche für eine nachhaltige Nutzung des modernen Forschungszentrums für Tiergesundheit erfolgreich abgeschlossen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover unsere Liegenschaft übernimmt. Damit kann die Hochschule die eigenen Forschungskapazitäten wesentlich erweitern und gleichzeitig bleibt das moderne Forschungszentrum der Region Hannover erhalten“, erklärt Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland bei Boehringer Ingelheim. „Die Einigung unterstreicht die gute, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der TiHo.“
„Für die TiHo ist das eine einmalige Gelegenheit, unsere Forschungsstärke in der Infektionsmedizin weiter auszubauen“, sagt TiHo-Präsident Dr. Gerhard Greif. „Klimawandel, Globalisierung und der Verlust von Lebensräumen führen dazu, dass sich Infektionserreger immer besser ausbreiten können. Die Corona-Pandemie zeigt uns sehr schmerzvoll, was das bedeutet und wie wichtig die Infektionsforschung ist. Etwa zwei Drittel der Erreger, die bei Menschen zu Infektionskrankheiten führen können, werden zwischen Tier und Mensch übertragen. Es wird also immer wichtiger bei Infektionserkrankungen nicht nur auf das Tier und nicht nur auf den Menschen zu blicken, sondern das gesamte Infektionsgeschehen zu untersuchen.“
Boehringer Ingelheim wird die eigenen Arbeiten am Standort Hannover Ende 2020 einstellen. Hintergrund ist eine globale Neuausrichtung der Schwerpunkte in der Tiergesundheitssparte. Eine Übernahme der aktuell 129 Mitarbeitenden am Forschungszentrum Hannover ist nicht Teil der Vereinbarung zwischen dem Unternehmen und der TiHo. Wie im Oktober 2020 verkündet, hat Boehringer Ingelheim mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt und umgesetzt. Neben finanzieller Unterstützung bietet das Unternehmen seinen Angestellten Hilfestellung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, nach Möglichkeit an anderen Standorten des Unternehmens.
Die künftige Forschung der TiHo auf dem Gelände
Der Standort Campus Bünteweg in Kirchrode gehört seit 1953 zur TiHo. Nach und nach wurden dort seit dieser Zeit Universitätsgebäude errichtet. Dementsprechend sind manche der Gebäude mehrere Jahrzehnte alt und entsprechend sanierungsbedürftig. Für die TiHo bietet der Neuerwerb kurzfristig die günstige Gelegenheit, Entwicklungsflächen für diese Arbeitsbereiche zu schaffen, die von den Sanierungen betroffen sein werden. Dazu zählen die Arbeitsbereiche Virologie, Biochemie oder Pharmakologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der molekularen Grundlagenforschung der Wirt-Erreger-Interaktion, Darmerkrankungen, Neuropharmakologie und den Abwehrstrategien des Immunsystems.
Über Infektionsforschung an der TiHo
Die TiHo legt seit Jahren einen Forschungsschwerpunkt auf infektionsmedizinische Themen und seit Jahren baut die TiHo ihre Ressourcen auf diesem Gebiet systematisch aus. Das zeigt sich in dem Bau des hochmodernen Research Centers for Emerging Infections and Zoonoses, in dem Forschungsarbeiten an Infektionserregern unter Bedingungen der Biologischen Sicherheitsstufe 3 möglich sind und am Gewinn erfolgreicher Infektionsforscherinnen und Infektionsforscher. Sehr sichtbar, wie gut sich die TiHo in diesem Bereich aufstellt, war die Vergabe der Alexander von Humboldt-Professur, dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis in Deutschland, an die TiHo.
Boehringer Ingelheim
Die Entwicklung neuer und besserer Medikamente für Menschen und Tiere ist das, was unsere Arbeit ausmacht. Unser Auftrag ist es, bahnbrechende Therapien zu entwickeln, die Leben verändern. Seit der Gründung im Jahr 1885 ist Boehringer Ingelheim unabhängig und in Familienbesitz. Dadurch sind wir frei, unsere langfristige Vision zu verfolgen: die gesundheitlichen Herausforderungen der Zukunft zu identifizieren und dort tätig zu werden, wo wir am meisten erreichen können.
In unserem weltweit führenden, forschungsgetriebenen Unternehmen schaffen täglich über 51.000 Mitarbeitende Werte durch Innovation in unseren drei Geschäftsbereichen: Humanpharma, Tiergesundheit und Biopharmazeutische Auftragsproduktion. Im Jahr 2019 erzielte Boehringer Ingelheim Umsatzerlöse von 19 Milliarden Euro. Unsere umfassenden Investitionen von knapp 3,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung wirken als Innovationstreiber und ermöglichen die nächste Generation von Medikamenten, die Leben retten und Lebensqualität verbessern.
Wir können mehr wissenschaftliche Chancen nutzen, indem wir auf die Kraft von Partnerschaften und die Vielfalt der Expertinnen und Experten in den Life Sciences setzen. Durch Zusammenarbeit können wir den nächsten medizinischen Durchbruch schneller erreichen, der das Leben heutiger und zukünftiger Patienten verändern wird.