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Fette bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen entlastet +++ Weitgehender Freispruch auch für gesättigte Fettsäuren

(ugo) – Der Autor dieser jüngsten Ãœbersichtsarbeit zum Thema Fettsäuren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist nicht irgendwer, sondern Chef der Ernährungsforschung des Louis-Pasteur-Instituts in Lille, Frankreich. Jean-Michel Lecerf hat erstaunlich unprätentios und seriös die Erkenntnsse der letzen Jahre zusammengestellt (Nutrition Reviews 2009;67:273-283). In seiner Zusammenfassung schreibt er sinngemäß:

  1. Die Gleichung Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Arteriosklerose – gesättigte Fettsäuren – Blutcholesterinspiegel ist irreführend, weil zu sehr vereinfachend.
  2. Zwar geht eine westliche Ernährungs- und Lebensweise bei exzessivem Verzehr von gesättigten Fetten mit erhöhten Cholesterinwerten und einem höheren Herz-Kreislauf-Risiko einher. Eine Verringerung des Verzehrs von Fett und gesättigten Fettsäuren erbringt bei inaktiven Menschen mit Fettstoffwechselstörungen, Herzkranzgefäßleiden, Insulinrresistenz, Metabolischem Syndrom oder Übergewicht jedoch keine Vorteile (und kann sogar schädlich sein). Zudem sollte die Zufuhr an Omega-6-ungesättigten Fettsäuren bei Patienten mit Koronaren Herzerkrankungen nicht zu hoch sein, weil sie die Ablagerungen in den Gefäßen (Plaques) instabil machen können.
  3. Bei körperlich aktiven Gesunden kann die Ernährung fett- oder kohlenhydratreich sein bei Betonung der einfach ungesättigten Fettsäuren und ohne die gesättigten Fette besonders zu reduzieren.
  4. Bei inaktiven Übergewichtigen ist es besser, die Menge der Kohlenhydrate zu reduzieren und eine ausgewogene Fettzufuhr zu erhalten, mit einfach und mehrfach ungesättigten aber auch gesättigten Fettsäuren, die nicht zu drastisch gesenkt werden sollten.
  5. Bei Koronarpatienten sollte die Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren begrenzt, einfach ungesättigte Fette bevorzugt und die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren erhöht werden, vor allem nach bereits erlittenem Infarkt.
  6. Verschiedene Fettsäuren treten miteinander in Wechselwirkung … es ist nicht angemessen, einzelne Nährstoffe oder Nahrungsmittel zu stigmatisieren. Schließlich ist es wichtig, nicht zu sehr zu vereinfachen: Die Fettsäuren müssen einzeln bewertet und Ernährungsempfehlungen müssen individualisiert werden.

Die Ökotrophologin Ulrike Gonder kommentiert:

Ist die Fetthypothese jetzt endlich tot? Sie ist es – aber nur wenige Ernährungsberater haben es bislang bemerkt. Die wissenschaftliche Evidenz ist mittlerweile jedoch so erdrückend, dass die „offiziellen“ Organisationen wie die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) und die DAG (Deutsche Adipositas Gesellschaft) jetzt endlich ihre Beratungsstandards aktualisieren und ihre Ernährungsberater entsprechend informieren und schulen müssen.

Anderenfalls müsste der § 20 Sozialgesetzbuch geändert werden, wonach die Krankenkassen nur Ernährungsberatungen nach den Grundsätzen der DGE anerkennen. Diese sind in Sachen Makronährstoffe (schon lange) nicht mehr up to date. Patienten haben ein Recht darauf, dies zu erfahren und nach der besten Evidenz behandelt zu werden.

Und Gesunde haben ein Recht darauf, dass ihnen nicht unnötige und potenziell schädliche Einschränkungen bei der Ernährung auferlegt werden.

Besuchen Sie auch den Internetauftritt der Ökotrophologin Ulrike Gonder.

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