(idw) – Die Bedrohung durch bakterielle Infektionskrankheiten nimmt zu, weil inzwischen viele Erreger gegen Antibiotika resistent geworden sind. Wissenschaftler der Universität Bonn fordern in einem Meinungsbeitrag im renommierten Fachjournal „Trends in Microbiology“ mehr Investitionen in neue Antibiotika. Dies könnte durch eine gemeinsame Anstrengung von Wissenschaftlern, Pharmafirmen und Regierungen auf globaler Ebene erfolgen, damit die Entwicklung neuer Wirkstoffe mit der Resistenzbildung der Erreger Schritt hält.
Wien (aho) – Der aktuell vorgetragene Wunsch Österreichischer Humanmediziner, Arzneimittel während des Besuchs in der Praxis direkt an Patienten abzugeben, hat zu heftigen Reaktionen von Seiten der Apotheker geführt. Dr. Martin Hochstöger, Präsident der Apothekerkammer Tirol, zeigte sich anlässlich des Vorstoßes einiger Ärztekammerfunktionäre besorgt um das an sich gute Verhältnis zwischen Arzt und Apotheker. Nach den Plänen der Ärztekammer soll jeder niedergelassene Humanmediziner das Recht bekommen, Arzneimittel vorrätig zu halten und diese direkt an seine Patienten abgeben zu können.
(BpT) – In gut zwei Wochen tritt das 16. Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (16. AMG-Novelle) in Kraft. Bund und Länder haben sich im Juli 2013 nach zähem Ringen auf dieses Gesetz verständigt, mit dem sich Deutschland in Europa an die Spitze setzt. Das Herzstück der Gesetzesnovelle ist eine zentrale Datenbank, in der alle Antibiotikaanwendungen bei Hühnern, Puten, Schweinen und Rindern, die zur Mast gehalten werden, erfasst werden sollen.
Die Zulassung von Tierarzneimitteln führt durch umfangreiche Prüfungen – Produkte unterliegen einer kontinuierlichen Nutzen-Risiko-Bewertung
Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit zeichnen Tierarzneimittel aus. Die Hürden für eine Zulassung sind entsprechend hoch. Der Blickpunkt sprach mit Dr. Sabine Schneider, Novartis Tiergesundheit GmbH und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Zulassungsfragen des Bundesverbandes für Tiergesundheit (BfT), über den Zulassungsprozess bei Tierarzneimitteln.
Insel Riems (FLI) – Zum Jahresende schließt das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), seinen Standort Wusterhausen in Brandenburg. Das bisher dort ansässige Institut für Epidemiologie setzt seine Arbeit am Hauptsitz des FLI auf der Insel Riems fort. Einige Arbeitsgruppen zogen bereits vorab um, als letzte folgten in diesem Monat einige Wissenschaftler und der Leiter des Instituts, Prof. Dr. Franz J. Conraths. Mehrere Nationale Referenzlaboratorien wurden innerhalb des FLI in andere Fachinstitute verlagert.
Hannover (TiHo) – Heute feierte die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) während der diesjährigen Winterpromotion ihr 10-jähriges Bestehen als Stiftungshochschule. Als die TiHo im Jahr 2003 in die Trägerschaft einer Stiftung öffentlichen Rechts überführt wurde, war das ein großer Schritt für die Hochschule. Möglich gemacht hat das die Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes im Oktober 2002. Es bestand jetzt erstmals die Option, Hochschulen in die Trägerschaft einer Stiftung zu überführen. „Der Wille zur Umwandlung kam direkt aus unserer Hochschule.
Bonn (BfT) – Dr. Sabine Schüller wird zum 01.04.2014 neue Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT). Sie tritt damit die Nachfolge des langjährigen BfT-Geschäftsführers Dr. Martin Schneidereit an, der im September des Jahres völlig unerwartet verstorben ist.
Dr. Sabine Schüller (51) ist Tierärztin und hat an der Freien Universität Berlin studiert, wo sie nach Abschluss des Staatsexamens 1988 im Bereich Geflügelvirologie promovierte und in der wissenschaftlichen Forschung arbeitete.
(bft) – Der Ausschuss für Tierarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Veterinary Use, CVMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) feiert in diesem Jahr seinen 18. Geburtstag. Seit der Gründung der EMA 1995 ist er für die Ausarbeitung wissenschaftlicher Gutachten über sämtliche Fragen zu Tierarzneimitteln sowie für die Ausarbeitung wissenschaftlicher Gutachten zu Rückstandshöchstmengen zuständig.
BVL-Symposium: Verbesserung der Tiergesundheit und Zusammenarbeit zwischen Human- und Veterinärmedizin Berlin (bvl) – Die Verbesserung der Tiergesundheit und der intelligente Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin sind zwei wesentliche Schlüssel, um die besorgniserregende Zunahme von Antibiotikaresistenzen zu stoppen. Dieses Fazit zogen die Teilnehmer des zweitägigen Symposiums „Tierarzneimittel im Fokus – Nutzen, Risiken, Resistenzen“, […]
(dw) – Immer mehr Antibiotika sind wirkungslos, die Entwicklung neuer ist für die Pharmabranche nicht lukrativ. Abhilfe könnte aus einer relativ jungen Wissenschaftsrichtung kommen – aus der Insektenbiotechnologie. Viele Insekten sind wahre Überlebenskünstler. Sie haben ein fabelhaftes Immunsystem.
Bern (aho) – Der Schweizer Bundesrat will, dass Mikroverunreinigungen wie Rückstände von Medikamenten, Hormonen, Reinigungsmitteln, Kosmetika, Bioziden und industriellen Erzeugnissen in den Kläranlagen aus dem Abwasser eliminiert werden. Bereits in sehr tiefen Konzentrationen im Bereich von wenigen Mikro- oder Nanogramm pro Liter können sie die Gesundheit und die Fortpflanzung der Fische gefährden, teilte jetzt das Schweizer Bundesamt für Umwelt mit. Aber auch andere Wasserlebewesen und die Trinkwasserressourcen können durch Einträge von Mikroverunreinigungen beeinträchtigt werden, so das Bundesamt.
[Dr. Claudia Sigge. Technisch-Wissenschaftliche Leiterin beim BfT]
Mit dem neuen Tiergesundheitsgesetz wurden Regelungen zur Bekämpfung von Tierseuchen neu gefasst. Die stärkere Ausrichtung des Gesetzes auf vorbeugende Maßnahmen wird auch von der Tiergesundheitsindustrie begrüßt. Der Blickpunkt sprach mit Frau Dr. Claudia Sigge, Technisch-Wissenschaftliche Leiterin beim BfT, über das neue Gesetz und seine Auswirkungen auf Industrie und Praxis.
(aho/lme) – Der wissenschaftliche Leiter des EU.L.E. e.V. Udo Pollmer zeigt auf, wie bei Studien durch die geschickte Auswahl von Versuchstieren und gekonnte Datenmassage die erwünschten „wissenschaftlichen“ Ergebnisse produziert werden. Solche Studienergebnisse werden von den Medien unkritisch aufgegriffen und nachgeplappert.
München (bltk) – Prof. Dr. Theo Mantel ist als erster Tierarzt Träger der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um die Gesundheit. Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Marcel Huber zeichnete Prof. Mantel am 22. März für dessen herausragendes Engagement für Mensch und Tier mit der Gesundheitsmedaille aus.