Tierproduktion im Jahr 2025
(ZDS) – Einen Ausblick auf die „Tierproduktion im Jahr 2025“ gab die Veranstaltung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig am 18.03.2003. Einige Kernaussagen der Tagung waren:
– Es gibt keinen physiologischen Grund, auf das Nahrungsmittel Fleisch zu verzichten. Im Gegenteil: Fleisch ist z.B. der beste Eisenlieferant.
– Die Wissenschaftler sind sich einig: Es ist kein Zusammenhang zwischen bestimmten Krebsformen (Darmkrebs) und Fleischverzehr erkennbar. Länder mit hohem Fleischverzehr (rotes Fleisch) weisen sogar eine niedrigere Krebsrate auf.
– Die Wertschätzung für Lebensmittel geht in der Gesellschaft immer mehr verloren. Schuld sind ungenügendes Ernährungswissen, Nahrungsüberfluß und fehlender Bezug zur Landwirtschaft. Mit einer gläsernen Produktion könnte man gegensteuern.
– Die Kluft zwischen Arm und Reich wird weiter zunehmen. Parallel werden die Marktsegemente für Premiumware einerseits und Billigprodukte andererseits wachsen.
– Laut FAO wird das weltweite Pro-Kopf-Einkommen steigen und der Fleischkonsum in den sog. Entwicklungsländern stark zunehmen. 65 Prozent des weltweit erzeugten Fleisches wird in den Entwicklungsländern verzehrt werden. Dabei wird es sich vor allem um Geflügelfleisch handeln.
– Die Weltgetreideressourcen reichen auch zukünftig aus, um Fleisch zu erzeugen. Gleichzeitig sinkt die Anzahl unterernährter Menschen. Im Jahr 2025 werden rd. 7, 5 Mrd. Menschen die Erde bevölkern.
– In der europäischen Schweinehaltung werden sich die deutschen Landwirte gut behaupten. Erste Untersuchungen deuten sogar daraufhin, dass selbst der Kostenvorsprung der Nordamerikaner kleiner ist als vielfach angenommen. Allerdings werden strengere gesetzliche Auflagen und politische Rahmenbedingungen zu deutlich größeren Produktionseinheiten führen.
– Europäische Tierschutzstandards werden in internationalen Verhandlungen kaum durchsetzbar sein. Ware aus Drittländern wird man mit Mitteln der Agrarhandelspolitik nicht vom europäischen Markt fernhalten können.