Schweiz: Konsumenten wünschen weißes Kalbfleisch
(lid) – Die Kälbermäster sind verärgert über den die Migros-Metzgerei Micarna. Diese kündigte auf 1. Juni 2003 einen Abzug von 60 Rappen pro Kilogramm für rosa Kalbfleisch an. Die Konsumenten wünschten weißes Kalbfleisch, rosa Kalbfleisch lasse sich schlecht absetzen, lautet die Begründung der Micarna. Ein entspechender Abzug hatte früher bereits bestanden und wurde im Jahr 1999 auf Druck von Tier- und Konsumentenschützern abgeschafft. Die Farbe des Kalbfleisches hängt vor allem mit der Eisenversorgung der Tiere zusammen. Der Schweizerische Kälbermästerverband ist mit der Wiedereinführung nicht einverstanden, wie es in einem Communiqué heisst. Der Abzug bedeute einen Verlust von 60 bis 80 Franken pro Kalb. Ferner bringe der Abzug die Kontroverse über die „richtige“ Farbe des Kalbfleisches wieder auf. Er bedeute einen Rückschritt in der artgerechten Kälberhaltung, weil die Produzenten so gezwungen würden, Marktwünsche vor dem Tierwohl zu berücksichtigen. Auch das Vorgehen der Micarna wird kritisiert: Die Kälbermäster seien nicht um ihre Meinung gefragt, sondern lediglich über den Beschluss informiert worden, beklagt sich Fritz Abraham Oehrli, Präsident des Kälbermästerverbandes, im „Schweizer Bauer“.