USA: Rückrufaktion wegen Listerien auf frischen Pilzen
Watsonville, Calif. (lme) – Der Produzent von Speisepilzen in Watsonville im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien ruft 10.000 Verkaufsverpackungen (Beutel u. Schälchen) mit frischen Pilzen wegen einer möglichen Kontamination mit dem Erreger Listeria monocytogenes zurück. Der Erreger kann schwere Lebensmittelinfektionen hervorrufen.
Bei Listeria monocytogenes handelt es sich um grampositive Stäbchenbakterien, die sich aerob oder anaerob vermehren können. In der Umwelt sind sie weit verbreitet. Sie finden sich insbesondere in tierischen Ausscheidungen (Mist), verunreinigtem Wasser und Erdboden. Zumeist gehen Infektionen beim Menschen von Rohmilch (Käse), roh geräuchertem Fisch oder Rohwürsten aus. Pflanzliche Lebensmittel werden über die Düngung mit Mist kontaminiert. Bei ca. 10% gesunder Menschen werden sie im Darm nachgewiesen. Ihre Widerstandsfähigkeit ist vergleichsweise groß. Sie sind relativ resistent gegenüber Hitze und können auch bei niedrigen Temperaturen (4°C) überleben.
Listeria monocytogenes ist pathogen für zahlreiche Tierarten. Beim Menschen gibt es kein spezifisches Krankheitsbild. Die Erreger sind klassische Opportunisten. Bei immunkompetenten Patienten verläuft die Infektion zumeist stumm oder mit leichter grippeähnlicher Symptomatik. Dagegen können die Erreger bei Patienten mit Abwehrschwäche schwere Infektionen (v. a. Sepsis, Meningoenzephalitis) verursachen. Die Listeriose während der Schwangerschaft kann zum Abort oder konnataler Listeriose führen. Die Inzidenz schwerer Infektionen wird auf sechs Fälle pro eine Million Einwohner und Jahr geschätzt.