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Eilmeldung: Käse mit Listerien

Düsseldorf (lme) – Die belgische Firma Belgomilk CVBA warnt vor dem Käse Nazareth Classic Balk ½ Nazareth Classic“, einem belgischen Schnittkäse mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 15.04.2011 und den Los-Kennzeichnungen 0520018301 und 0520018302. In diesem Käse wurden bei Eigenkontrollen Listerien nachgewiesen. Hierüber informiert das Agrarministerium in Düsseldorf. Nur Käse, der bis zum 21. März 2011 über mehrere HIT-Märkte in ganz Deutschland in geringen Mengen vertrieben worden war, ist betroffen. HIT hatte alle betroffene Ware sofort aus dem Verkauf genommen. Der Käse ist lose an den Käsetheken verkauft worden, oder er wurde abgepackt mit einem kürzeren Haltbarkeitsdatum angeboten. Nazareth Käse, der vor dem 21. März 2011 gekauft worden ist, sollte nicht gegessen werden. Sie können das Erzeugnis in die Filiale zurückbringen.

Listerien finden sich überall in der Umwelt. Sie sind im Boden, auf Pflanzen, im Kompost oder Abwasser und vor allem im Betriebsumfeld, etwa in Gullies oder Dichtungen und können auf mehreren Wegen ins Lebensmittel gelangen – beim Melken, Schlachten oder durch mangelnde Betriebshygiene. Die Erreger überstehen Trocknen, Tiefgefrieren und vermehren sich auch im Kühlschrank noch munter. Erst Temperaturen über 70 Grad töten sie ab.
Listerien können Auslöser einer schweren Infektionskrankheit sein. Die Inkubationszeit, d. h. die Zeit zwischen der Aufnahme der Bakterien und dem Auftreten schwerer Krankheitsbeschwerden, liegt meistens bei drei Wochen. In seltenen Fällen kann die Erkrankung aber auch erst nach bis zu 70 Tagen auftreten. Infektionen bei gesunden Menschen sind selten, häufiger kommen Erkrankungen bei Personen mit geschwächtem Immunsystem (Kranke, Senioren, kleine Kinder) sowie bei Schwangeren vor. Bei ihnen äußert sich eine Erkrankung in heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der Folge kann es zu Hirn- bzw. Hirnhautentzündung oder einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die bei rund einem Viertel der Patienten tödlich enden. Bei Schwangeren verläuft die Erkrankung meist unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes. Je nach Alter kann es zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen; infizierte Neugeborene sterben oft oder tragen durch eine Hirnhautentzündung eine geistige Behinderungen davon.

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