Listerien bei Räucherlachs verbreitet
Mainz (lme) – Bei rund einem Viertel der Räucherlachsproben, die in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz untersucht wurden, hat das Landesuntersuchungsamt Listerien-Bakterien gefunden. Bei der überwiegenden Zahl habe die Keimbelastung jedoch unterhalb des EU- Grenzwertes von 100 Listerien pro Gramm gelegen, teilte Verbraucherschutzministerin Margit Conrad am Donnerstag in Mainz mit.
In zwei Proben wurden am Ende der von den Herstellern angegebenen Verzehrfristen so viele Bakterien nachgewiesen, dass von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen war, wie das Ministerium mitteilte. Insgesamt wurden 55 Proben gekühlten Räucherlachses untersucht, 41 davon waren unbelastet.
Listerien können eine Infektion auslösen, die so genannte Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verlaufe sie meist unauffällig und verursache grippeähnliche Symptome. Schwere und in seltenen Fällen tödlich verlaufende Formen der Listeriose seien bei Risikogruppen wie Schwangeren, Säuglingen, älteren und immungeschwächten Menschen beobachtet worden, informierte die Ministerin. Das WDR-Fernsehmagazin „markt“ hatte am Montag berichtet, dass bei Räucherlachs-Proben in Nordrhein-Westfalen „lebensgefährlich hohe Belastungen“ mit Listerien-Bakterien gefunden worden waren.
Rheinland-Pfalz beteiligt sich nach Angaben von Ministerin Conrad an einer bundesweiten Studie, die die Belastung von Räucherlachs durch Listerien untersucht. Die Ergebnisse sollen 2007 vorliegen.