Zehn Jahre Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover: Die Stiftungshochschule als Erfolgsmodell

tiho_logoHannover (TiHo) – Heute feierte die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) während der diesjährigen Winterpromotion ihr 10-jähriges Bestehen als Stiftungshochschule. Als die TiHo im Jahr 2003 in die Trägerschaft einer Stiftung öffentlichen Rechts überführt wurde, war das ein großer Schritt für die Hochschule. Möglich gemacht hat das die Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes im Oktober 2002. Es bestand jetzt erstmals die Option, Hochschulen in die Trägerschaft einer Stiftung zu überführen. „Der Wille zur Umwandlung kam direkt aus unserer Hochschule. Der Senat hat sich 2002 mit großer Mehrheit für den Antrag beim Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) ausgesprochen“, sagte TiHo-Präsident Dr. Gerhard Greif.

Die Umstellung bedeutet in erster Linie, dass die Stiftung und nicht mehr der Staat die Rechtsaufsicht über die Hochschule hat. 2003 war das Modell „Stiftungshochschule“ noch ein Experiment, heute ist es ein Erfolgsmodell, das mit Autonomie und Gestaltungsfreiheit überzeugt.
„Die Erfolge der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und ihr wissenschaftlicher Ruf reichen weit über die Grenzen hinaus“, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljaji?. „Wir werden ihren Weg weiterhin konstruktiv begleiten.“

Der Stiftungsrat der TiHo hat viele Aufgaben des MWK übernommen. Er hat die Rechtsaufsicht und genehmigt den Wirtschafts- und Stellenplan. Des Weiteren entscheidet der Stiftungsrat selbstständig über Berufungen von Professoren, was dieses Verfahren schneller und unkomplizierter gemacht hat. Dr. Günter Paul, Vorsitzender des Stiftungsrates seit 2003, hat die Hochschule auf dem Weg zur Stiftungshochschule beraten. Er ist ein Experte im Stiftungswesen und engagiert sich außer in der TiHo beispielsweise in der Frankfurter Bürgerstiftung oder der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Paul sagte zu den Aufgaben der Stiftung: „Bei der TiHo war und ist es unser Hauptanliegen, dieser einzigartigen Hochschule eine freie, selbstständige und kraftvolle Entwicklung zu ermöglichen. Die Stiftung hat den alleinigen Zweck die TiHo zu unterhalten und zu fördern.“

Durch die Überführung in eine Stiftung erlangte die Hochschule mehr Eigenverantwortlichkeit und Flexibilität. So hat die TiHo an Gestaltungsfreiheit gewonnen, was sich auch im Hinblick auf Investitionen und Baumaßnahmen bemerkbar macht. „Ich möchte den Bau des ‚Klinikum am Bünteweg‘ hervorheben, der ganz besonders auch den Studierenden und zukünftigen Tierärzten zu Gute kommt. Ich begrüße alle Entwicklungen, die helfen die tierärztliche Berufsausbildung zu verbessern und danke der TiHo ganz herzlich für die gute und angenehme Zusammenarbeit“, sagte Dr. Rainer Schneichel, erster Vizepräsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte. Dr. Martin Hartmann, Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte, ergänzte: „Ich verfolge die Entwicklungen der TiHo sehr interessiert. Sie ist im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung eine wichtige Anlaufstelle für alle Tierärzte und nimmt eine Vorreiterrolle im Tier- und Verbraucherschutz ein.“ Der Präsident der Bundestierärztekammer, Professor Dr. Theo Mantel, sagte: „Ich gratuliere der TiHo zu diesem mutigen Schritt vor zehn Jahren, der sich ausgezahlt hat. Das Stiftungsmodell bietet viele Vorteile und ist ein gutes Beispiel für die zukunftsorientierte Haltung der TiHo, die auch in der Lehre stets mit innovativen Entwicklungen aufwartet. Hier möchte ich beispielhaft das umfangreiche E-Learning-Angebot und die Eröffnung des Clinical Skills Labs in diesem Jahr erwähnen.“

Die Promotionsfeier findet zweimal jährlich an der TiHo statt und es werden jeweils zwischen 60 und 100 Doktoranden promoviert. Sie schließen entweder mit dem Titel Dr. med. vet, Dr. rer. nat. oder mit dem Doctor of Philosophy, kurz PhD, ab.