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Herkulesstauden: Risiko für Mensch und Tier

Oldenburg (agrar.de) – Immer wieder kommt es in dieser Jahreszeit dazu, daß bei Erwachsenen, Kindern oder Tieren, nach dem Kontakt mit dem Riesenbärenklau, der auch Herkulesstaude genannt wird, sonnenbrand- ähnliche Hautschäden auftreten. Das Pflanzenschutzamt der Landwirt- schaftskammer Weser-Ems meldet, dass sich Anfragen zur Herkulesstaude häufen.

Die Staude mit dem wissenschaftlicher Name ‚Heracleum pubescens giganteum‘ ist im 19. Jahrhundert aus dem Kaukasus eingeführt und zunächst in Botanischen Gärten kultiviert worden. Sie wird nicht selten über 3,50 Meter hoch, entfaltet riesige weiße Blütenschirme, bildet armdicke Stengel aus bevorzugt frische Standorte mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung wie Bachsäume, Weiden und feuchte Ackerränder.

Der Bärenklau ist in vielen Gebieten längst zu einer Bedrohung geworden. In ihrem Eroberungszug verdrängt die konkurrenzstarke Pflanze heimische Arten aus ihrer ökologischen Nische – ein Grund dafür, daß sie bei Naturschützern nicht sehr beliebt ist.

Ihre ätherischen Öle und andere Inhaltsstoffe sind hoch photoaktive Substanzen, die unter dem Einfluß von Sonnenlicht stark ätzend wirken. So manch einer hat seinen Kampf gegen den Neuankömmling schon mit schmerzenden Hautverbrennungen bezahlt. Aber die Inhaltsstoffe der Blätter und Stengel sind nicht nur äußerlich gefährlich, unter ihnen befinden sich auch Furocumarine, organische Verbindungen, die als Krebserreger gelten. Pflanzensaft, über den Mund aufgenommen, kann sogar zu Atem -oder Gliederlähmungen führen.

Besteht der Verdacht, daß Pflanzensaft der Herkulesstaude auf die Haut gelangt ist, muß die betroffene Hautpartie sofort gründlich mit Wasser und Seife abgewaschen werden. Anschließend sollte eine Sonnenschutz- creme mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen und die Sonne für zwei bis drei Tage gemieden werden.

Wer den Riesen-Bärenklau im Garten kultiviert, solle eine weitere Ausbreitung unbedingt verhindern. Bewährt hat sich das konsequente Entfernen und Vernichten sämtlicher Blütendolden bald nach der Blüte, aber unbedingt vor der Samenreife.

Hierbei sollte man sich unbedingt mit geeigneter Kleidung und Handschuhen vor Hautkontakt schützen. Am einfachsten ist es, die Pflanzen im Frühjahr, vor Vegetationsbeginn gründlich auszugraben. Hierbei sind die rübenförmigen Wurzeln so tief wie möglich abzustechen. Falls es dennoch zum Neuaustrieb kommt, ist die Maßnahme zu wiederholen. In schwierigen Fällen kann auch die Beratung des Pflanzenschutzamtes der Landwirtschaftskammer Weser-Ems in Anspruch genommen werden.

Quelle:

Agrar.de vom 13.07.2000

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