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Vorsicht bei Wildwechsel

Münster (LK). Anders als bei den Menschen schlägt die derzeit schlechte Witterung dem Rehwild nicht auf das Gemüt. Denn etwa Mitte Juli beginnt die sogenannte „Blattzeit“. Bis in den August hinein sind dann liebestolle Rehböcke den ganzen Tag über auf den Läufen, um sich eine oder mehrere Partnerinnen für das Herz zu suchen. Diese Gefühlsaufwallung findet sich auch beim weiblichen Rehwild und äußert sich dort in lockenden Rufen.

Bei diesem Liebesreigen werden jedoch die allgegenwärtigen Gefahren schnell übersehen. Hauptsächlich die Rehböcke springen bei jeder Tages- und Nachtzeit unvermittelt auch auf vielbefahrene Straßen, um mal eben bei der reizenden Rehdame (im Fachjargon „Ricke“ genannt) von gegenüberanzubändeln.

Die Höhere Forstbehörde bei der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe bittet daher dringend alle Autofahrer, auf Straßen, die durch Wald- stücke oder entlang von Feldern verlaufen, besonders aufzupassen und entsprechend langsam zu fahren. Bei Dunkelheit ist zu beachten, dass das Rehwild bei Fernlicht nahezu blind wird und dann wegen vorübergehender Orientierungslosigkeit oftmals an Ort und Stelle verharrt. Wer also im Scheinwerferkegel ein Reh erkennt, sollte sofort das Abblendlicht einschalten.

Die Höhere Forstbehörde weist ferner darauf hin, dass bei etwaigen Unfällen aus versicherungstechnischen Gründen sofort die Polizei eingeschaltet werden sollte. Wer ein angefahrenes Reh in den Kofferraum lädt und abtransportiert, macht sich der Wilderei strafbar.

Agrar Aktuell, Ausgabe 28 vom 20.07.2000

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