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Wundstarrkrampf nach Kastration einer Hündin

(aho) Veterinärmediziner aus der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover berichten in der Fachzeitschrift „Tierärztliche Praxis“ (2000, Heft 4, S. 225) über eine vierjährige Mischlingshündin, die nach einer Kastration (Ovariohysterektomie) mit Symptomen des Wundstarrkrampfes (Tetanus) in der Klinik für kleine Haustiere vorgestellt wurde. Der Wundstarrkrampf ist eine Wundinfektion, die durch das Toxin des Tetanuserregers – Clostridium tetani – zu Lähmungen und Krämpfen der Muskulatur führt. Er findet sich in der Natur (Erdreich, Wasser, Straßenstaub) und ist auch natürlicher Bestandteil der menschlichen und tierischen Darm- und Hautflora.

Eine Woche nach der Kastration zeigte die Hündin einen steifen Gang und eine generalisierte Verhärtung der Muskulatur. Auffällig war eine Längsfältelung der Stirnhaut und eng beieinander stehende Ohren. Außerdem fielen die eingeschränkte Beweglichkeit des Kiefers, Speicheln und ein beidseitiger Nickhautvorfall auf. Der Hund wurde daraufhin mit Verdacht auf Tetanus stationär aufgenommen und mit Tetanus-Antitoxin, Penicillin, Beruhigungsmittel und die Muskulatur entkrampfenden Präparate (Muskelrelaxanzien) behandelt. Dennoch verschlechterte sich der Zustand des Patienten und er zeigte fast ununterbrochen Streckkrämpfe. Mittels einer Ultraschalluntersuchung wurde eine örtlich begrenzte Entzündung des Bauchfells (lokalisierte Peritonitis) diagnostiziert. Die Bauchhöhle wurde noch einmal geöffnet. Es wurden Verklebungen und Entzündungsherde gefunden, die entfernt wurden. Die Bauchhöhle wurde gespült (Bauchhöhlenlavage).

Nach der Operation besserte sich der Gesundheitszustand der Hündin stetig. Die Krämpfe wurden seltener. Eine Woche später konnte der Hund wieder laufen und selbständig kleine Portionen Futter zu sich nehmen. Nach drei Wochen intensiver stationärer Pflege und Behandlung wurde der Hund als geheilt entlassen.

Quelle:

Barbara Gänßbauer, Sabine Kramer, Andrea Meyer-Lindenberg, I. Nolte Tetanus nach Ovariohysterektomie bei einem Hund Tierärztliche Praxis, 2000, Heft 4, S.225

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