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Giftschlangen-Seren mit Gentechnik herstellbar

Liverpool (pte) – Forscher der ist es erstmals gelungen, mit Gentechnologie Giftschlangen-Seren herzustellen.

Das Forscherteam von Rob Harrison isolierte ein Gen eines Enzyms der brasilianischen Lanzenotter und brachten es auf Goldkügelchen auf. Diese wurden Mäusen in die Haut injiziert. Die Hautzellen stellten aus dem Gen das Enzym her und der Organismus produzierte daraufhin Antikörper gegen das Enzym.

Die Antikörper wirken aber nur gegen einen einzigen Bestandteil des Schlangengiftes, der die inneren Blutungen hervorruft. Das Forscherteam arbeitet in der Zwischenzeit an einem Serum gegen den Biss der Gattung Echis (Sandrasselotter). Diese Giftschlangen sei, so Harrison, für mehr Todesfälle auf der Welt verantwortlich als jede andere Schlange der Welt. Harrison will menschliche Antikörper herstellen, die im Körper keine schädlichen Nebenwirkungen hervorrufen. Gift-Gene sollen in gentechnisch veränderte Mäuse, die menschliche Antikörper produzieren, injiziert werden. Harrison wird dann die Zellen, die diese Antikörper herstellen, isolieren und mit Zellkulturen verbinden, die dann im Reagenzglas wachsen. Das wäre eine unerschöpfliche Seren-Quelle, für die niemals wieder Versuchstiere notwendig seien.

In vergangenen Jahren gab es mit herkömmlichen Schlangengift-Seren immer wieder Probleme, da die Seren zum Teil heftige Reaktionen bei den Patienten auslösten. Es kam zu anaphylaktischen Kreislaufschocks und zur so genannten Serumskrankheit. Außerdem sind in herkömmlichen Seren zu viele Antikörper überflüssig, weil sie sich gegen harmlose Bestandteile des Giftes richten. Darüber hinaus ist die Produktion von Seren für viele Pharmakonzerne unrentabel. Wissenschaftler sprechen sogar von einer weltweiten Seren-Krise. Diese betreffe insbesondere Länder der dritten Welt

Quelle: Clinical & Experimental Immunology (vol 121, S. 358)

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