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Welpen zu früh von der Mutter getrennt: Veterinäramt untersagt Hundehandel; warnt vor Flugpatenschaften

Schortens (aho) – Der Zweckverband Veterinäramt JadeWeser in Schortens hat einem gemeinnützig anerkannten Verein die Erlaubnis für die Unterbringung und Vermittlung von Hunden entzogen. Der Verein hatte Hunde aus dem Ausland nach Wilhelmshaven geholt und bei sich sowie bei Privatpersonen aus der Umgebung untergebracht. Anschließend wurden die Tiere an Interessenten verkauft. Es wurde dabei wiederholt gegen tierschutz- und tierseuchenrechtliche Vorschriften verstoßen. So wurden Welpen zu früh von der Mutter getrennt und im Alter von unter acht Wochen vermarktet worden, so die Amtsveterinäre.

Auch die Unterbringung der Hunde gab mehrfach Grund zur Beanstandung. Da Deutschland im Gegensatz zu dem süd- und osteuropäischem Ausland tollwutfrei ist, gelten strenge tierseuchenrechtliche Vorgaben für das Verbringen von Hunden nach Deutschland. Aber auch diese Vorschriften wurden immer wieder nicht eingehalten und damit ein Infektionsrisiko für andere Hunde und Menschen geschaffen.

Im Hinblick auf die bevorstehende Urlaubssaison weist der Zweckverband wie viele andere Veterinärämter auf die Gefahr hin, dass sich Urlauber beim Rückflug durch die Übernahme von sogenannten „Flugpatenschaften“ strafbar machen können. So sprechen einige Vereine auf Flughäfen Personen an, die sich als Halter eines Hundes ausgeben sollen, der auf den Namen des Urlaubers im gleichen Flugzeug transportiert werden soll. In Deutschland werden die Hunde dann von anderen Vereinsmitgliedern abgeholt. Ziel dabei ist die Umgehung der strengeren tierseuchenrechtlichen Vorschriften für die gewerbsmäßige Einfuhr fremder Hunde. Hiervon raten die Amtstierärzte dringend ab. Seriöse Vereine gehen diesen Weg nicht, sondern Verbringen die Hunde aus dem Ausland unter Einhaltung sämtlicher Auflagen.

10 Kommentare, Kommentar oder Ping

  1. Monika

    “ … Ziel dabei ist die Umgehung der strengeren tierseuchenrechtlichen Vorschriften“

    Ein Flugpatenschaft heißt nicht, daß man die Vorschriften umgehen will, es ist die Tiere wesentlich angenehmer, mittels einen kurzen Fluges, als eines Tagelangen Ãœberland-Transportes nach Deutschland zu kommen und die Hunde die mittels eines Flugpaten nach Deutschland kommen haben, bei seriösen Vereine auch ALLE ihren EU-Pass, sind gechipt und auch GEIMPFT! Es kommt hier so rüber als, wenn das nicht der Fall wäre. Wie kann man wegen einiger schwarzen Schafe gleich alle anderen in einen Topf werfen und Flugpaten kriminalsieren …

  2. Die-mit-dem-Kopf-schüttelt

    EU-Heimtierpaß:

    Puddel, Farbe weiß

    angekommen: Terriermischling, weiß mit braunen Flecken

    Die Chipnummer war an mindestens 2 Stellen im EU-Paß deutlich sichtbar (!) korrigiert worden.

    Der Hund war natürlich negativ auf Mittelmeerkrankheiten getestet worden und von einer „seriösen“ Organisation mittels Flugpaten nach Deutschland gebracht.

    Das traurige Ende vom Lied: Hund war sterbenskrank mit gleich einer ganzen Kollektion der bekanntesten Mittelmeerkrankheiten und ist trotz intensiver Behandlung und enormen Tierarztkosten nicht zu retten gewesen.

    Geht mir weg mit Tierschutztourismus!

  3. Tierschutztourismus ist das passende Wort dafür. Länder wie Spanien, Ungarn, Rumänien und andere kümmern sich einen Sche*ß um ihre Streuner … aber der deutsche Tierschützer … der rettet jede Kreatur, egal wo und egal zu welchen Kosten.

    Das es in den deutschen Tierheimen auch Hunde gibt, die man vermitteln könnte …

    Es ist eine Farce. Allen Ernstes!

  4. Henrietta

    Nur, das in deutschen Tierheimen überwiegend, sehr alte, große und Listenhunde sitzen wird schnell vergessen. Auch werden diese Hunde in Einzelhaft gehalten und das ist weiß Gott nicht ihrer Sozialisierung zuträglich. Die Anforderungen die sie an den Interessenten stellen sind z.T. Unglaublich und entsprechend die Bürokratie – da erscheint einen schon einfacher ein Kind zu adoptieren oder auf Pflege zu nehmen. Ich hatte vor 5 Jahren alle 3 Tierheime hier im Ort abgeklappert und ich weiß von was ich rede. Die machen so, als wollte man Ihnen die Tiere klauen. Selbst, wenn der Hund schon 2 Jahre im Einzel-Zwinger sitzt, wollen sie einen Adoptanten der nicht Arbeiten geht und voll und ganz für den Hund da ist …
    Durch die Öffnung der Grenzen hin, zu einer EU-Gemeinschaft sollten und können uns auch die Probleme der Tiere im Ausland nicht egal sein. Auch wenn wir in Deutschland inzwischen immer häufiger mit Verstößen gegen das Tierschutzrecht, mit Hundehandel, unseriösen Welpenhandel, Animal Hording, Tiermißbrauch etc. konfrontiert werden ist das Leiden von Haustieren EU-weit sehr groß und noch mehr in Ost- und Südeuropa.
    Was ist das für eine Tierliebe, die nur für den auf deutschen Boden geborenen Hund oder Katze gilt. Meine Augen und mein Mitleid geht nur bis zur Grenze und dann schließe ich mir ganz, ganz fest die Augen und schreie nur „Hier kommst du nicht rein“

  5. Hansueli

    @ Monika: Dies gilt nur für Hunde, die von Ihren Besitzern begleitet werden. Sobald ein Besitzerwechsel stattfindet, muss der Hund zusätzlich von einem amtlichen Gesundheitszeugnis begleitet werden. Diese Kosten möchten die fragwürdigen „Tierschutz“-Vereine mit illegalen Flugpaten umgehen.
    Zudem ändern die selbsternannten Tierschützer durch den Abzug einzelner Hunde an der Situation vor Ort gar nichts. Nur die gesundheitlichen Probleme werden importiert.
    Lasst doch diesen Quatsch endlich und alle die hier mitmachen oder Geld spenden müssen sich im Klaren sein, dass Niemandem und schon gar nicht den streunden Hunden geholfen wird. Das Ganze ist nur eine grosse Geldumsatzmaschine.

  6. Bine

    Leider muss man immer wieder feststellen, daß viele Menschen von seriösen Tierschutzorganisationen keinerlei Ahnung haben. Hanseli, wenn ich hörte Geldumsatzmaschine…. weißt Du wer Geldumsatzmaschinen sind… und ich täglich immer wieder erlebe…. diejenigen die Hobbyzüchten und ihre Tiere dann für viel Geld, ungeimpft einfach an Menschen weitergeben wo sie nicht mal wissen wie die Tiere dort leben, häufig erlebt mit Modehunden wie Chihuahua, Mops, Yorki, Labrador, Goldi etc. diese Tiere landen häufig wieder in Tierheimen und da sitzen sie dann ….. Deutschland ist „geistig“ schon so weit gereift, wo sie in südl. Ländern noch viel zu arbeiten haben. Und weißt Du überhaupt wie eine schutzgebühr sich zusammensetzt, erstmal aus Arztkosten, Gesundheitszeugnissen, Chip, EU Pass und Transport und das deckt schon über 3/4 der Kosten der Schutzgebühr und für den Rest sollen die Tiere in den ausl. Ländern versorgt oder kastriert werden, daß ist die ordentliche Aufgabe des Tierschutzes. Und solande in anderen Ländern noch Tiere getötet werden würde bei uns nie ein Hund einziehen, der in D wilkürlich gezüchtet wurde um damit Geld zu produzieren!

  7. Einzelkämpfer

    Es gibt Gesetze und an die hat sich jeder zu halten.
    Ein e.V. ist kein Freibrief um gegen Gesetze zu verstoßen.
    Und jeder Verein sollte mit gutem Beispiel voran gehen
    anstatt nach Gesetzeslücken zu suchen.
    Ein Tierschutzverein, der selber gegen Gesetze verstößt,
    ist eine Blamage für alle seriösen Vereine und ein Rückschlag
    für das Tierschutzgesetz.

  8. @Bine

    Du schreibst, Zitat: „Leider muss man immer wieder feststellen, daß viele Menschen von seriösen Tierschutzorganisationen keinerlei Ahnung haben.“ Zitat Ende.

    Mal abgesehen von dieser Sache hier:
    Muss man vielleicht auch immer wieder feststellen daß viele Menschen, die meinen, von Tierschutzorganisationen Ahnung zu haben, sie nicht haben?

    Schaut Euch mal die großen Brocken an, bei denen es keine Seltenheit ist, daß sie den größten Teil der eingenommenen Spenden nicht etwa in den Schutz der Tiere stecken, sondern für penetrante Werbung, schicke Dienstwagen und anderes unnützes Zeug verbraten?
    …Anstatt dieses Geld bspw. im Ausland für breit angelegte Kastrationsprojekte zu nutzen?

    LG Helmut

  9. Onkel Peter

    Ich finde es unerhört, wenn jemand schreibt, in deutschen Tierheimen gäbe es nur große alte und Listenhunde! Ja, warum denn!
    Hey, ein Tierheim ist kein Warenhaus. Und wenn da eben genau diese Hunde sitzen, dann sagt das was über die Einstellung deutscher Tierhalter und vermeintlicher „Tierfreunde“ aus. Die schieben nämlich ältere Tiere gerne mal in die Tierheime ab, weil ihnen das Ganze zu kostenintensiv wird. Tierliebe kann man das ja wohl nicht nennen.
    Hunde werden immer mehr zur Ware. Mit zu verantworten haben das diese unter der Ãœberschrift „Tierschutz“ getarnten Tier-Importeure, die den „Markt“ zuschütten.
    Wer Kleinhunde und Welpen vermarktet wie warme Semmeln, wie es vielfach geschieht, betreibt ´Tierhandel. Das ist die reinste Verschieberei!
    Wer einen jungen Kleinhund aus dem Ausland will, aber den größeren oder älteren im deutschen Tierheim sitzen läßt, verdient es in meinen Augen nicht, als Hundefreund bezeichnet zu werden. Der will einfach seine Ware! Deshalb hat diese ganze Importiererei in vielen Fällen auch nichts mehr mit Tierschutz zu tun! Unter all dem zu leiden haben die wirklich seriösen Tierschutz-Vereine und auch die Hunde, die als „Ladenhüter“ in den deutschen Tierheimen versauern.

  10. Anett Wundrak

    Bin an Erfahrungen beim Thema Flugpaten interessiert. Kontakt: 0172/3934771

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