NRW fördert Modernisierung von Tierheimen; Auslandshunde sind K.o.-Kriterium
Recklinghausen/Essen (aho) – Einmalig in 2011 können bauliche Maßnahmen in Tierheimen mit bis zu 80% vom Land NRW bezuschusst werden. Pro Antrag sind maximal 40.000 € möglich, insgesamt stehen 500.000 € zur Verfügung.
Die Förderung ist an Bedingungen geknüpft. Zum Zeitpunkt der Entscheidung über den Antrag müssen unter anderem folgende Unterlagen und Anlagen vorliegen:
Eine Verpflichtungserklärung des Tierheimträgers, für den Zeitraum von 5 Jahren keine zum Zwecke der Vermittlung aus dem Ausland verbrachten Tiere in das Tierheim aufzunehmen;
Eine Erklärung des oder der für das Tierheim verantwortlich Handelnden, dass zum Zeitpunkt der Antragstellung gegen ihn weder ein Straf- noch ein Bußgeldverfahren anhängig ist oder während der letzten fünf Jahre anhängig war;
Die Förderung ist dringend notwendig, da es in vielen Tierheimen aufgrund stetig steigender Kosten für Unterbringung und Verpflegung der Schützlinge Sanierungsrückstau bei der Bausubstanz gibt. Nur bei intakter Bausubstanz kann die fachgerechte Unterbringung von Fundtieren, sog. „herrenlosen“ Tieren und Tieren, die behördlich eingezogen wurden – z.B. aufgrund falscher Haltung oder nicht vorhandener Papiere bei geschützten Arten – auf Dauer gewährleistet werden. Dr. Heinrich Bottermann, Präsident des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz: „Viele Tierheime müssen dringend saniert werden. Mit dieser Förderung ist es den Tierschutzvereinen und damit den Tierheimen möglich, wichtige bauliche Maßnahmen durchzuführen und die Tiere nach den Vorgaben des Tierschutzgesetzes verhaltensgerecht unterzubringen.“
Grundlage des Förderprogramms ist die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung baulicher Maßnahmen von Tierheimen. Gefördert werden Neu-, Erweiterungs-, Um- und Ausbauten sowie Maßnahmen zur Verbesserung der hygienischen und wirtschaftlichen Einrichtungen. Nicht zuwendungsfähig sind die Ausgaben für den Grunderwerb einschließlich der Nebenkosten und der Kapitalbeschaffungskosten. Die Projektförderung besteht in einer Anteilsfinanzierung in Höhe von 80 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Insgesamt steht eine Fördersumme von 500.000,- € zur Verfügung, der Höchstbetrag je Antrag beträgt 40.000,- €. Anträge sind dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) bis spätestens zum 12.09.2011 vorzulegen. Die Anträge können von Tierheimen in privater oder kommunaler Trägerschaft über den jeweiligen Tierschutzverband gestellt werden, der diese dann an das LANUV weiterleitet Die Förderung wird nur einmalig in 2011 erfolgen und wird bis zum 31.12.2011 für das laufende Haushaltsjahr gelten.
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung baulicher Maßnahmen in Tierheimen
11 Kommentare, Kommentar oder Ping
Aktion gegen Hundediskriminierung
500.000 Euro – ein ganz ganz kleiner Tropfen auf den heißen Stein. Komisch, hier werden „Ausländer (z.B. türkische Straßenhunde) diskriminiert! Das sollte man mal im „menschlichen“ Bereich machen! Wer da alles auf die Barrikaden gehen würde, das gäbe politische Krisen zwischen den Ländern, einen diplomatischen Großalarm. Aber Milliarden über Milliarden an ausländische Profithaie, marode Banken, bestechliche Regierungen – da haben wir plötzlich genug Geld, das aus dem Hut gezaubert wird. Deutschland wird immer perverser!
23.08.11
Tierhilfe Aktiv
na ob die Rechnung mal aufgeht!?
Zwar bin ich auch nicht dafür, dass ausländische Hunde massenweise in deutsche Tierheime gekarrt werden, weiß aber auch, dass einige Tierheime allein durch Auslandshunde und deren Schutzgebühren überleben.
Leider sind die „deutschen“ Hunde oftmals SH-Mischlinge, Sokas, ältere Tiere und oft einfach nur zu groß oder zu stark. Da lohnt es sich wohl schon für einige Tierheime sich nette kleine Hunde und/oder Welpen aus dem Ausland zu holen weil die sich eben besser vermitteln lassen, in der Regel auch bereits tierärztlich vorbereitet und kastriert sind, so das dafür keine Kosten mehr anfallen; jeder deutsche „aufgegriffene Hund“ hat in der Regel keinen Impfpass dabei und man muss das ganze Programm selbst finanzieren.
Man sollte also auch bedenken, dass mancher „Ausländer“ auch einem deutschen Hund das Leben mitfinanziert, also eigentlich eine Win-Win Situation, vielleicht sollte man das auch mal mit bedenken.
24.08.11
Sanne
Wenn man die Hundesteuer abschaffen oder zumindest stark senken würde, könnten sich auch mehr Leute einen Hund halten. Dies trifft auch insbesondere auf die erhöhte Steuer für Sokas zu. Damit wären weniger Tiere im Tierheim und das könnte sích durch die daraus resultierenden Einsparungen wieder mehr selbst tragen und wäre somit nicht so stark auf Almosen angewiesen!
24.08.11
Peter Kahr
Ich finde die Art und Weise erschreckend, wie man hier von Seite der deutschen Behörden agiert.
Umfragen an deutsche Tierheime 2008 eines seriösen deutschen Vereines haben genau das ergeben was Tierhilfe Aktiv hier behauptet.
Für mich stellen diese Maßnahmen reinen ausgelebten Rassismus dar, mehr nicht!
Ausserdem was wird wirklich gegen den illegalen Welpenhandel aus Osteuropa unternommen? Da macht sich der Import geretteter Hunde aus dem „Ausland“ gering aus. Oder wer unternimmt etwas gegen die vielen Privatzüchter in Deutschland / Österreich, wo es nur um Geldmacherei, nicht um Hilfe am Tier geht?
Wir brauchen bitte nicht über Leute zu diskutieren, die Hunde ohne Impfungen nach Mitteleuropa verbringen, oder wegen eigener Unfähigkeit diese Tiere im Tierheim landen. Aber die vielen Organisationen die sich täglich für die ärmsten der Armen und auch in den Ländern direkt helfen darf man nicht diskutieren. Aber solchen Vereinen wird das Leben damit leider nur erschwert.
Und den Aussagen von Sanne und Hunde gegen Diskriminierung kann ich auch nur zustimmen!
Peter Kahr
Obmann TirolerTierEngel e.V.
24.08.11
Petra
Das ist ja so was von diskriminieren 🙁
Da werden jedes Jahr Millionen für irgendwelchen Schwachsinn verschwendet und dann will man hier mit 40 000 Euro prallen! Und dann solche Auflagen machen! 🙁 Das würde manchen Tierheimen gut tun, auch Hunden aus dem Ausland zu helfen, so fand schon mancher alte Abgabehund ein Zuhause, weil man den Besuch ins Tierheim machte.
Trauriges Deutschland!
Mfg Petra
24.08.11
Holger
Leute, regt euch nicht auf. Es lohnt nicht.
Da stehen für ganz NRW 500.000 Euro zur Verfügung. Bei 40.000 Euro reicht das für 12,5 Förderungen. Was für eine „gigantische“ Menge …
Man könnte das damit vergleichen das ein Feuerwehrmann geschickt wird um ganz alleine einen Großbrand auszupinkeln.
Es werden sich eh nur Tierheime für eine Förderung anmelden die sowieso nichts mit Auslandshunden machen. Die anderen werden weiter machen wie bisher. Da wird diese lächerliche Aktion nichts dran ändern. Aber die Politik kann behaupten etwas getan zu haben. Ich liebe solche Augenwischerei. Da kann man mal wieder so richtig ablachen …
24.08.11
Dr. Mickey Soylu
Das ist ja eine rießen Schweinerei. Was bitte unterscheidet die ausländischen Straßenhunde von den deutschen Hunden. Züchter, die Rassehunde verkaufen (bis zu 2000.- Euro), machen nur ihr Geld und denken nicht an die Tiere. Deshalb regen die sich auch so auf über die Vermittlung von Auslandshunden. Auslandshunde werden vor ihrer Ausreise komplett durchgeimpft, kastriert, gechipt,…Was sich da schon die deutschen Behörden sparen. Was soll denn das für eine lächerliche Auflage bitte sein. Die Politiker lehnen sich zurück und meinen was unternommen zu haben, und in Wirklichkeit ist das reine Schikane und Diskrimierung zugleich. Da wird ein Haufen Geld ausgegeben, an Länder (wie Griechenland und so) und wofür: Damit die Griechen ihre Straßentiere aufs übelste quälen, an Bäumen aufhängen usw. So eine kranke Welt, so ein krankes Deutschland. Ich bleibe dabei, ich werde mich immer für ein Auslandstier entscheiden; da können die Fluggesellschaften mit ihren Preisen immer höher gehen wenn sie wollen.
25.08.11
Nina Lukacs
Augenwischerei auf Kosten der Auslandstiere
Holger hat vollkommen recht; die Tierheime die sowiso mit Auslandstieren nichts machen, werden den Antrag stellen und die anderen machen so weiter wie bisher.Gott sei Dank denkt nicht jeder so in 2 Klassen.Man sollte den Tieren aus dem Ausland auch eine Chance geben.
Und bevor man Unsummen von Gelder nach Griechenland schickt sollte man lieber mehr für die Tierheime und auch andere soziale Projekte ,die auf Spendengelder angewiesen sind, tun.
25.08.11
Katharina Grüne
Wir sind die EU. Wir sind Europäer. Wir sollten anfangen, europäisch zu denken. Die Ärmsten der Armen, Obdachlose, Strassenkinder und Strassentiere, leben in einem modern gestalteten Europa wie in der Dritten Welt. Das ist beschämend und sollte durch passende Hilfen einer europäischen Lösung zugeführt werden. für „notleidende“ Banken ist auch Geld da, welches als „Rettungsschirme“ auf die Konten diverser Spekulanten und in Hedge Fonds eingespeist wird. Diese Mittel soll letztlich der Steuerzahler aufbringen. Der Steuerzahler will aber Wohlstand für alle. Eine diesem Zweck entsprechende Verteilung öffentlicher Mittel wäre sehr zu begrüssen. Wie sozial ein modernes Europa denkt und handelt, zeigt sich an Menschen und Tieren gleichermassen.
31.08.11
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