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Öko-Regeln systematisch missachtet +++ NRW will Bio-Betriebe intensiv kontrollieren

Bielefeld / Espelkamp (aho/lme) – Einen systematischen Verstoß gegen die strengen Regeln des Öko-Landbaus hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz dem 52 Jahre Bio-Landwirt Ulrich F. und seiner Familie aus Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) vorgeworfen.

Dieser Etikettenschwindel in den Jahren 2005 und 2006 sei eine Straftat, sagte Landesamtssprecherin Dr. Babette Winter dem Westfalen-Blatt. Es handele sich im Bereich der Bio-Landwirtschaft um einen bisher einmaligen Betrugsfall. Ein Bußgeld hätte nicht ausgereicht, diese kriminelle Energie zu ahnden. Deshalb sei Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld erstattet und dem Bauern das Öko-Siegel entzogen worden. Bei Futter, Arzneimitteln und Herkunft der Tiere habe der Landwirt die Vorschriften des Bio-Landbaus eindeutig missachtet. „Unsere Kontrollen der Bio-Höfe funktionieren“, sagte NRW-Landschaftsminister Eckhard Uhlenberg (CDU). Diese Kontrollen würden angesichts des aufgedeckten Betrugsfalles intensiv fortgesetzt.

Wie das Westfalen-Blatt und der WDR bereits berichtet hatten, waren die zehn Schweinemastanlagen der Familie in Espelkamp, Rahden Stemwede, Büren, Kalletal und Verl am Mittwoch von Polizisten und Amtstierärzten durchsucht worden. Es werde noch einige Zeit dauern, bis das gesicherte Beweismaterial ausgewertet sei, sagte Oberstaatsanwalt Reinhard Baumgart der Zeitung. Ermittelt werde gegen den Bauern, seine 46 Jahre alte Ehefrau, seine 23 und 21 Jahren alten Töchter sowie den 33-jährigen Lebensgefährten der ältesten Tochter.

Aus den beschlagnahmten Unterlagen gehe unter anderem hervor, dass der Bio-Landwirt von Anfang 2006 bis August 2006 175 Mastschweine und 100 Jungsauen aus konventioneller Haltung von einem Bauern aus Telgte bezogen habe. Die Tiere seien aber als Öko-Schweine zu überhöhten Preisen vermarktet worden, berichtet die Zeitung.

Der betroffene Landwirt spricht hingegen von einer Kampagne des Lieferanten aus Telgte. Die Tiere seien an seine 21 Jahre alte Tochter verkauft worden, die in Stemwede-Twiehausen und Kalletal konventionelle Mastanlagen betreibe. Der Bauer aus Telgte habe Schwarzgeld kassieren wollen und eine zweite Rechnung für eine Scheinlieferung ausgestellt. Als diese Rechnung nicht bezahlt worden sei, habe der Lieferant angekündigt, ihn in der Bio-Szene anzuschwärzen, sagte Bauer Ulrich F. in einem Interview. Seit diesem Zeitpunkt werde seine Familie massiv bedroht. Der Telefonterror mache auch vor den Kindern nicht halt. Zudem sei auf seinem Hof ein Auto in Flammen aufgegangen. Da er seine Öko-Tiere derzeit nur zu normalen Preisen vermarkten könne, sei ihm bereits ein Schaden von 150 000 Euro entstanden, heißt es im Westfalen-Blatt.

(tt0005)

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