Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

MAP in Rind- und Schaffleisch: Wissenschaftler empfehlen gründliches Garen

Sydney / Guelph / Calgary (aho/lme) – Um den Paratuberkuloseerreger „Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP) sicher in Fleisch von Rindern und Schafen abzutöten, sollten die Produkte bei einer Mindestgartemperatur von 70° C und mehr gründlich durchgegart werden. Die empfehlen australische und kanadische Wissenschaftler in zwei unabhängigen Publikationen. Für ihre Untersuchungen verwendeten sie Fleischproben von infizierten Rindern und Schafen in Form von Hamburger-Patties (Hackfleischbratlinge) und Muskulaturhomogenisaten (1, 2).

Lebern, Nieren und lymphatisches Gewebe von Kühen mit fortgeschrittener Paratuberkulose und einer Streuung von MAP im Körper sollten nach Meinung der Wissenschaftler aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes aus der Lebensmittelkette entfernt werden. Die Experten fordern weitere Untersuchungen, um das Risiko für den Konsumenten durch kleine Mengen an MAP in Rindfleisch abzuschätzen (1, 2).

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Schlachtkörper bei der Schlachtung unweigerlich mit MAP und anderen Darmkeimen kontaminiert werden. Ebenso muss mit MAP im Fleisch von an Paratuberkulose erkrankten Rindern gerechnet werden. Die Autoren führen hierzu verschiedene Quellen aus der Fachliteratur an (3, 4). MAP ist ebenso in Milch, Milchprodukten, Gemüse, Oberflächen- und Trinkwasser nachweisbar. Beim Memschen wird MAP für das Krankheitsbild des Morbus Crohn verantwortlich gemacht.

(1) Mutharia LM, Klassen MD, Fairles J, Barbut S, Gill CO.
Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis in muscle, lymphatic and organ tissues from cows with advanced Johne’s disease.
Int J Food Microbiol. 2009 Oct 30. [Epub ahead of print]

(2) Whittington RJ, Waldron A, Warne D.
Thermal inactivation profiles of Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis in lamb skeletal muscle homogenate fluid.
Int J Food Microbiol. 2009 Oct 21. [Epub ahead of print]

(3) Meadus, W.J., Gill, C.O., Duff, P., Badoni, M., Saucier, L.
Prevalence on beef carcasses of Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis DNA.
International Journal of Food Microbiology, 2008, 124, 291–294.

(4) Gill, C.O. Sources of microbial contamination at slaughtering plants. In: Sofos, J.N.
(Ed.), Improving the Safety of Fresh Meat. Woodhead Publishing, Cambridge, U.K., 2005, 231–243.

Suche



Datenschutzerklärung

Betrug und Täuschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen Nährstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
Qualität und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche Länder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.