Den Haag (aho) – Das niederländische Agrarministerium hat am heutigen Abend 97 Schweinehaltungen wieder freigegeben, bei denen der Verdacht bestand, dass die Schweine mit Furazolidon oder Abbauprodukten kontaminiert waren.
Den Haag (aho) – Wie das niederländische Agrarministerium in einem Schreiben vom 25.07.2014 an das niederländische Parlament mitteilte, liegen die gefundenen Furazolidonmengen in Schweinefutter bei maximal 450 ppb (parts per billion). Wie Staatssekretärin Sharon Dijksma dem Parlament weiter erläuterte, könne hiervon auf kein Risiko für den Verbraucher geschlossen werden.
Borken (aho) – Die Ergebnisse der Proben, die bei drei Schweinemästern im Kreis Borken von insgesamt neun Tieren genommen worden sind, weisen keine Spuren des verbotenen Antibiotikums Furazolidon auf. Die Betriebe hatten Futtermittel des niederländischen Händler Van Kats Food en Feed B.V. erhalten, die möglicherweise mit dem Antibiotikum Furazolidon kontaminiert waren.
Den Haag (aho) – In den Niederlanden müssen weitaus mehr Kälber wegen einer Belastung mit dem Antibiotikum Furazolidon getötet werden, als bisher angenommen. Wie die niederländischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (Nederlandse Voedsel- en Waren Autoriteit: NVWA) mitteilt, sind vier Betriebe mit insgesamt 2.474 Kälbern (377, 600, 950 und 547) getroffen. Keiner der Betriebe macht von der Möglichkeit Gebrauch, die Tiere einzeln testen zu lassen.
(aho) – Kaum eine Woche vergeht, in der nicht in der Laienpresse und von Politikern ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin beklagt wird. Dabei werden vom BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) – basierend auf eigene Erhebungen – Abgabemengen von 1.600–1.700 Tonnen pro Jahr gemeldet.
London (aho) – Der britische Ministerpräsident David Cameron ruft in einem BBC-Interview zum weltweiten Kampf gegen antibiotikaresistente Keime auf. „Ich denke, das ist eine sehr ernste Bedrohung. Wir laufen Gefahr, in der Medizin ins Mittelalter zurückzukehren“, sagte Cameron in dem Interview. Er benannte auch die Kernprobleme:
Sæby (aho) – Das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown hat insgesamt 11,5 Tonnen Schweinefleisch zurückgerufen, welches das Unternehmen an zwei schwedische Supermarktketten geliefert hatte. Das berichten verschiedene Quellen und Danish Crown gleichlautend. Bei einer Routinekontrolle am Schlachthof in Sæby in Nordjütland wurden demnach Spuren des Hormons Diethylstilbestrol (DES) nachgewiesen.
[Video: Wer infiziert hier wen?] Lissabon (aho) – Veterinärmediziner der Universität von Lissabon weisen in einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift „Veterinary Record“ auf die Tatsache hin, dass gesunde Hunde antibiotikaresistente ESBL-Coli-Bakterien in ihrem Darm beherbergen können.
[Kläranlagen bei antibiotikaresistenten Krankenhauskeimen oft wirkungslos] Brisbane/Southport/Maroochydore (aho) – Australische Wissenschaftler verschiedener Institute berichten in einer Publikation in der Fachzeitschrift „Journal of Applied Microbiology“ über die Tatsache, dass eine Vielzahl von antibiotikaresistente Keimen – darunter auch …
[Ferkelspielzeug: Beschäftigungsmaterial bringt Abwechslung in den Schweinestall.] (BfT) – Die Wertevorstellungen der Gesellschaft in Deutschland bezüglich Landwirtschaft verändern sich. Während sich das Interesse in früheren Jahren darauf konzentrierte, eine ausreichende Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen, haben mit zunehmendem Lebensstandard andere Kriterien an Bedeutung gewonnen.
[Kläranlagen bei Antibiotika und resitenten Keimen weitgehend wirkungslos] Bratislava (aho) – Slowakische Wissenschaftler verschiedener Universitätsinstitute mahnen in einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ vor dem Eintrag antibiotikaresistenter Keime über Klärschlämme auf landwirtschaftliche Flächen und in Tierbestände.
Für ihre Publikation hatten sie zwei Kläranlagen untersucht und dabei große Mengen an Antibiotika gefunden, die offensichtlich von einem Krankenhaus, Pfegeeinrichtungen und über städtische Abwässer in die Kläranlagen gelangten.
Ames (aho) – Der US-Impfstoffhersteller Harrisvaccines mit Sitz in Ames im amerikanischen Bundesstaat Iowa hat vom „United States Department of Agriculture’s Animal and Plant Health Inspection Service“ (APHIS) eine bedingte Lizenz für ihren PED-Virus-Impfstoff erhalten. Der Impfstoff wird bei Sauen angewandt und soll die Ferkel über das Kolostrum vor der oft tötlichen Durchfallerkrankung PED (Porcine Epidemic Diarrhea) schützen.
Hamburg (aho) – Erst kürzlich sorgte eine „Studie“, die ESBL-Keime in Wurstwaren von Geflügel und Schwein nachwies, in der Laienpresse für großes Aufsehen. Die Grüne Bundestagsfraktion hatte laienhaft aufgrund der Ergebnisse gefolgert, dass Verbraucher durch diese antibiotikaresistenten Keime gefährdet seien und hatten so ein heftiges Mediengetöse angezettelt.
Dresden/Bonn (BfT) – Der Tierarzneimittelmarkt in Deutschland stagnierte im Jahr 2013 mit leichter Aufwärtstendenz von 1,1 Prozent und belief sich auf 747 Millionen Euro. Zum leichten Wachstum trugen vor allem Nutztierimpfstoffe und die pharmazeutischen Spezialitäten bei. Dies erläuterte die neue Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V., Dr. Sabine Schüller, anlässlich der 28. Mitgliederversammlung am 23. Mai in Dresden.
Rostock/Potsdam (aho) – Gegenwärtig errichten die Länder eine gemeinsame Datenbank zur Erfassung von Antibiotika-Anwendungen in der Tierhaltung. Mit Hilfe dieser Datenbank sollen so genannte Vielverbraucher unter den Betrieben identifiziert und beauflagt werden, die Ursachen für den Antibiotika-Einsatz zu ermitteln und Schritte zur Reduzierung einzuleiten.
College Station (aho) – Selbst wenn Menschen ständigen Kontakt zu Schweinen haben und auch von diesen Schweinen Fleisch verzehren, müssen sie nicht durch antibiotikaresistente Bakterien von diesen Schweinen besiedelt werden. Das belegt eine Studie von Wissenschaftlern der Texas A&M University in College Station (Texas).
Freiburg (aho) – Die Besorgnis wächst: In den Kliniken tauchen vermehrt Bakterien auf, gegen die kein „Kraut“ gewachsen ist. Der häufige Einsatz von Breitspektrum-Antibiotika, die gleichzeitig gegen viele Bakterien wirken, fordert seinen Preis: Er geht einher mit der Bildung von multiresistenten Bakterien, die in Krankenhäusern einen guten Nährboden finden und kritisch Kranke gefährden können. Eine wichtige Strategie, dieses Problem in den Griff zu bekommen, ist der gezieltere und intelligente Einsatz von Antibiotika – auch mit dem Begriff „Antibiotic Stewardship“ (ABS) bezeichnet. Wie Kliniken den Antibiotikagebrauch durch einen gezielten Einsatz der Arzneimittel um fast ein Drittel senken können, hat ein Pilotprojekt am Universitätsklinikum Freiburg gezeigt.
Berlin (aho) – Die im April 2014 in Kraft getretene 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes sieht vor, dass landwirtschaftliche Betriebe, die Tiere zur Mast halten, Daten zum Einsatz von Antibiotika an eine zentrale Datenbank melden müssen.
Neu-Isenburg/Berlin (aho) – Niedergelassene Ärzte in Deutschland verordnen offenbar viel mehr Reserveantibiotika wie orale Cephalosporine und Chinolone als anderswo. Hierzu berichtet die in Neu-Isenburg erscheinende ÄrzteZeitung.
Professor Winfried Kern von der Abteilung Infektiologie des Universitätsklinikums Freiburg präsentierte demnach beim Praxis-Update 2014 am Freitag (9. Mai) in Berlin aktuelle Zahlen zu den Verordnungshäufigkeiten von Antibiotika.
(LID) – Eine Fachtagung an der ETH-Zürich befasste sich mit dem verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika zur Krankheitstherapie in der Nutztierhaltung und mit Alternativen zu Fütterungsantibiotika.