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Schildkröten: Veränderungen im Verhaltensmuster beobachten

(aho) Mit der Frage „Ist meine Schildkröte gesund?“ beschäftigte sich Dr. med. vet. Lutz Sassenburg, Oberveterinärrat, anlässlich des 2. Terraristik-Symposium in Berlin. Um den Gesundheitszustand einer Schildkröte festzustellen genüge es nicht, sie sich genau anzusehen, also ihre Morphologie zu prüfen, um nach Abweichungen vom Normalen zu suchen. Änderungen im Verhaltensmuster zeigten eher eine Beeinträchtigung der Gesundheit an. Wie Sassenburg erklärte, sind die Lebensäußerungen von gesunden Schildkröten sowohl durch tägliche als auch jährliche Aktivitäts- und Ruhephasen geprägt und von der Umgebungstemperatur abhängig. Ständige Aktivität gebe ebenso Anlass zur Untersuchung, wie das Sichverkriechen zu ungewöhnlicher Tages- oder Jahreszeit.

Die Nahrungsaufnahme erfolge temperaturabhängig und je nach „Beutemenge“ bei den Wasserschildkröten täglich (das gilt für Jungtiere) bis 14-tägig (erwachsene Tiere ohne zusätzliche Leistung, wie Eibildung, Revierkämpfe usw.). Landschildkröten würden täglich fressen – unter großem Laufpensum. Fressunlust oder Nahrungsverweigerung seien allgemeine Krankheitshinweise. Sehr wichtig der Hinweis Sassenburgs: „Während der Ruhephasen im Jahresrhythmus (Winter- und/oder Sommerruhe) fressen Schildkröten nicht.“

Beim Ergreifen reagieren Schildkröten mit dem Zurückziehen des Kopfes und der Extremitäten unter den schützenden Panzer oder sie gehen in Abwehrhaltung (Drohen, Beißen, Kratzen, Schüttelbewegungen ) bzw. versuchen zu fliehen. Eine Erfahrung, die viele Zoofachhändler gemacht haben: Schildkröten entleeren ihre Analblasen mit den Flüssigkeitsreserven um den Angreifer abzuschrecken. Auch der Einsatz von Stinkdrüsensekret ist bei manchen Arten möglich.

Quelle:

Zoologischer Zentral Anzeiger, Ausgabe 12/99 Seite 18

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