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Tollwut: Fledermäuse als Infektionsquelle

(aho) Per Lav Madsen von der Abteilung für Infektionskrankheiten der Universität von Kopenhagen, Dänemark, weist in der Fachzeitschrift „Lancet“ nachdrücklich darauf hin, dass Fledermäuse sowohl auf dem europäischen Festland als auch auf den Britischen Inseln mit Tollwutviren infiziert sein können. In den USA waren in den Jahren 1990 bis 1997 bei 21 Tollwutfällen beim Menschen 19 mal Fledermäuse die Infektionsquelle.

Die infizierten Fledermäuse fallen durch ihr ungewöhnliches Verhalten auf, welches aber vom Menschen oft nicht als Tollwuterkrankung erkannt wird. So wurde in Dänemark ein Mann im Schlaf in seiner Wohnung von einer erkrankten Fledermaus in die Hand gebissen. Kurze Zeit später konnte der Tollwutverdacht im Labor bestätigt werden. Per Lav Madsen vermutet, daß dieses ungewöhnliche Verhalten Folge der Tollwutinfektion ist und die Tiere ihre Scheu vor Menschen verlieren und sich so in Wohnungen verirren. In mehr als 50% der Fälle tragen Menschen Bisse in den Händen davon. Madsen vermutet, dass diese Menschen nicht nur passive Opfer waren, sondern versucht haben, die Tiere zu fangen.

Quelle:

Per Lav Madsen Correspondence: Danger from rabies-infected bats Lancet 2000; 355: 925 – 934

Anmerkung der AHO – Redaktion: Fledermäuse gelten als bedrohte Tierart und werden, wenn sie hilflos oder verletzt gefunden werden, von mitleidigen Menschen aufgenommen, gepflegt und auch zum Tierarzt gebracht. Laien und Tierärzte sollten die notwendige Hygiene und Vorsicht walten lassen. Haustiere müssen von Fledermauskadavern fern gehalten werden. Gleichzeitig unterstreicht dieser Bericht noch einmal die Notwendigkeit einer flächendeckenden Tollwutimpfung von Katzen und Hunden. Die Tollwut ist noch nicht besiegt!

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