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Kampfhunde: Deutscher Tierschutzbund fordert Sofortprogramm

Nach dem tragischen Vorfall in Hamburg, bei dem ein sechsjähriger Junge von einem Pitbull getötet wurde, fordert der Deutsche Tierschutzbund ein 5-Punkte-Sofortprogramm. Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation hat schon vor 10 Jahren vor der zunehmenden Bedrohung durch aggressiv gezüchtete oder ausgebildete Hunde gewarnt.

„Wir sind traurig und bestürzt, dass es wieder ein Opfer gegeben hat. Seit Jahren warnen wir bereits vor der zunehmenden Bedrohung von Mensch und Tier durch aggressiv gezüchtete oder ausgebildete Hunde. Auf politischer Ebene ist bisher kaum etwas passiert. Jetzt muss ein Sofortprogramm her!“ fordert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, letztlich auch als Konsequenz aus den tragischen Ereignissen in Hamburg. Der Deutsche Tierschutzbund hat bereits 1990 ein Heimtiergesetz gefordert, mit dem die derzeit vorhandenen Gesetzeslücken hinsichtlich Zucht, Haltung, Import und Handel mit Hunden geschlossen werden könnten. Schon zu dem Zeitpunkt war die steigende Zahl der als aggressiv auffälligen Hunde in den 508 dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen absehbar. Das Heimtiergesetz muss nun umgehend, ohne weitere bürokratische Hürden, als bundeseinheitliches Gesetz erlassen werden.

Als Sofortmaßnahmen müssen die politisch Verantwortlichen u.a. ein Importverbot für bestimmte Rassen erlassen. Zudem muss umgehend eine Kennzeichnungspflicht für Hunde eingeführt werden, damit die Behörden ein weiteres Instrument zur Kontrolle der Halter und Züchter erhalten. Ohne großen zeitlichen Verzug müssen auch die zuständigen Behörden personell verstärkt werden, damit eine Kontrolle stattfinden und der Vollzug von Anordnungen überprüft werden kann. Als präventive Sofortmaßnahme muss aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes auch das Strafrecht umgehend verschärft werden, damit Halter und Züchter, die Tiere missbrauchen und damit Menschen und Tiere gefährden, mit harten Strafen zur Verantwortung gezogen werden.

“ Wir brauchen jetzt ein Zuchtverbot für einzelne Rassen, weil die Hunde in der öffentlichen Meinung keine Chance haben und damit Dauergäste in den eh` schon überfüllten Tierheimen werden. Diese stehen jetzt schon vor schier unlösbaren Problemen. Wichtig ist, dass es nicht nur bei der einzelnen Maßnahme bleibt, sondern endlich umfassende, bundeseinheitliche Regelungen erlassen werden. Da darf es keine bürokratischen Hürden mehr geben“, so Apel.

Deutscher Tierschutzbund vom 27.06.2000

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