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Richtiges Verhalten mit Wespen

Münster (LK). Wenn die Sonne scheint und man sich gern auf der Terrasse, in Gartenwirtschaften und Eisdielen eine Erfrischung gönnt, sind jetzt wieder die lästigen Wespen zur Stelle. Auch sie interessieren sich für die süßen Säfte oder das eiweißreiche Schinkenbrot. Ein Interessenkonflikt, der mit einem Stich enden kann.

Das muss nicht sein, wenn man sich richtig zu verhalten wüsste. Wespen, die auf Nahrungssuche sind, reagieren nicht aggressiv, teilt die Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe mit. Im Gegenteil, sie sind sehr scheu, ja ängstlich. Sie weichen vor der drohenden Hand zurück, werden aber immer wieder von den verlockenden Düften angezogen. Erst wenn nach dem Insekt geschlagen wird, wehrt es sich mit seinem Stachel. Wer die Wespen in Ruhe lässt, wird auch nicht belästigt. Panik ist oft der erste Schritt in Richtung Stich.

Dr. Werner Mühlen, Referent für Bienenkunde an der Landwirtschafts- kammer, rät in solchen Fällen, das Verhalten der Tiere ruhig zu beobachten, damit nicht aus Versehen die Tiere gequetscht werden oder beim Trinken ein Tier in den Mund kommt. Im Freien sollte nicht aus einem Glas getrunken werden, ohne vorher hineingeschaut zu haben. Gläser können abgedeckt werden, aus Dosen sollte – wenn überhaupt – nur mit dem Strohhalm getrunken werden. Eltern begehen einen Fehler, wenn sie ihren Kindern im Freien süße Limonaden zum Verzehr geben. Die süßen Düfte aus den Mündern der Kinder ziehen Wespen an und provozieren Stiche im Mundbereich. Mineralwasser ist zum Trinken im Freien besser geeignet. Auch die wie bunte Blüten markierten Marmeladenmünder sind wie Wirtshausschilder für Wespen. Wer nach dem süßen Aufstrich mit einem Waschlappen hier für konfitürenfreie Zonen sorgt, hat schon gegen einen Wespenstich vorgebeugt.

Wespen lernen aber auch, wo es Futter zu holen gibt. Der Frühstücks- tisch, auf dem Wurst, Käse und Marmelade einladend offen angeboten werden, wird zu einer festen Station auf ihren Suchflügen. Marmeladengläser sollten also direkt nach Gebrauch geschlossen werden, und die Wurst gehört wie der Käse unter eine Glocke. Wenig hilft es, Flaschen mit gärenden Säften als Wespenfallen aufzuhängen. Nicht nur, dass die Tiere hier qualvoll sterben, diese Düfte ziehen nur immer wieder Wespen an, die am Frühstückstisch suchend umherfliegen. Ein vielfach erprobtes Wespenabwehrmittel dagegen ist Nelkenöl. Es werden auch schon Duftkombinationen angeboten, die auf Terrasse und Balkon die Wespen abschrecken.

Agrar Aktuell, Ausgabe 31 vom 09.08.2000

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