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Amtstierärztin und Polizei befreien 93 verwahrloste Tiere

Kiel (aho) – Eine Amtstierärztin hat zusammen mit Einsatzkräften der Polizei Kiel am Dienstagmorgen 93 verwahrloste Kleintiere aus einem Reihenhaus geholt und für deren Transport ins Tierheim gesorgt. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich Anwohner über Gestank und Fliegenbefall, ausgehend von einem Reihenhaus im Stadtteil Elmschenhagen Nord beschwert. Ein Gesprächsversuchen mit der 41-jährigen Bewohnerin war gescheitert. Als die Tierhalterin die Tür öffnete, „schlug den Einsatzkräften ein kaum zu ertragender penetranter Gestank entgegen“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Bei der Besichtigung der Räume stellte sich heraus, dass dort Kleintiere in großer Zahl gehalten wurden. Darunter 36 Katzen, 16 Meerschweinchen, 21 Kaninchen, Ratten und Mäuse. Die Tiere liefen frei herum oder befanden sich in Transportbehältern. Katzen fristen ihr Dasein in dunklen Kellerräumen, die über einen längeren Zeitraum nicht gereinigt wurden. Kot lag teilweise zentimeterhoch auf dem Boden.

Insgesamt 93 teilweise stark vernachlässigte Tiere holten die Einsatzkräfte aus dem Haus. Zwischenzeitlich trafen Mitarbeiter des Tierheims Uhlenkroog ein und übernahmen die Fracht. Bis gegen 15 Uhr hatten die Pfleger zu tun, um die Tiere zu katalogisieren, auf ihren Gesundheitszustand zu überprüfen, sie von Flöhen zu befreien und unterzubringen. Derzeit platzt das Tierheim aus allen Nähten. Einen derart zahlenmäßig umfangreichen Fall aus einem Haushalt gab es bisher in Kiel noch nicht, erklärte die Leiterin. Doch damit ist es noch nicht getan, erst einmal geht es darum, die Tiere wieder gesund zu kriegen. Darüber hinaus dürfte noch jede Menge Nachwuchs zu erwarten sein, da bislang für keine geschlechtsspezifische Trennung gesorgt war.

Wie oft in solchen Fällen zeigte die Tierhalterin keinerlei Einsicht, möglicherweise war sie dazu auch nicht in der Lage, beklagte die Polizei gegenüber der Presse. Nach Polizeiangaben lebt die Frau allein mit ihrer Mutter, die derzeit im Krankenhaus ist, in dem Reihenhaus. Das Gesundheitsamt habe gestern keine Handhabe gesehen, um die 41-Jährige amtsärztlich zu untersuchen.

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