Oberndorf am Neckar / Balingen (aho) – Weil er seinem an Diabetes erkrankten Hund kein Insulin spritzte, wurde jetzt ein 55-jähriger Mann vom Amtsgericht Balingen zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro und zu einem zweijährigem Hundehalteverbot verurteilt.

Wie der Schwarzwälder-Bote berichtet, hatte die Staatsanwältin in der Verhandlung darauf verwiesen, dass der Golden Retriever binnen zwei Monaten – von März bis Mai 2009 – bis auf die Knochen abgemagert und am Grauen Star erkrankt sei. Der Angeklagte, selbstständiger Kraftfahrer, gab an, dass zu dem Zeitpunkt sein Unternehmen auf der Kippe gestanden und er auch familiäre Probleme gehabt habe. Er habe sich von seiner Ehefrau getrennt, sie sei ausgezogen, so das Blatt

Als im Januar in der Villinger Tierklinik bei seinem Hund Diabetes diagnostiziert worden sei, habe er zunächst Insulin verabreicht, und anfangs habe es auch funktioniert. Aber dann habe das Tier das Insulin wohl nicht mehr vertragen. Es habe sich dauernd übergeben. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt habe er das Insulin abgesetzt. „Der Tierarzt hat gemeint, wenn der Hund nichts mehr frisst, braucht er auch kein Insulin“, beteuerte der Angeklagte laut Zeitungsbericht.

Das nahm ihm die Richterin nicht ab. Vor allem, nachdem die Tierärztin vom Veterinäramt erklärt hatte, dass es um Leben und Tod gegangen sei und man anfangs nicht gewusst habe, ob die Insulin-Behandlung funktionieren werde oder der Vierbeiner eingeschläfert werden müsse.

Der Hund, der sich seit einem halben Jahr bei einer Tierarzt-Familie in Bayern aufhalte, sehe jetzt prima aus, habe rund zehn Kilo zugenommen und ein glattes Fell: „Sie haben einfach zugesehen und das Tier leiden lassen. Das kann nicht sein“, wird die Richterin von der Zeitung zitiert