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Das Paramyxovirus: Erkrankte Tauben sind unrettbar

(aho) – Ein akuter Ausbruch der Paramyxovirose bei Tauben ist dramatisch: Im Schlag stehen plötzlich Wasserpfützen auf dem Boden, in denen geformter Kot schwimmt. Diese ist die Folge einer krankheitsbedingten übersteigerten Wasseraufnahme und -ausscheidung. Gleichzeitig fressen die Tiere weniger, verfehlen von Futterkörnern beim Picken, überschlagen sich und gehen rückwärts. Diese Krankheitsform wird wegen der vermehrten Wasserausscheidung auch „Polyurie-Form“ genannt

Bei der “ Lähmungsform“ treten ein- oder beidseitige schlaffe Lähmungen der Ständer und Flügel auf. Festliegende Tauben verhungern und verdursten jämmerlich.

Bei der sogenannten „ZNS-Form“ treten bei ca. 5 -30% der Tiere zentralnervöse Erscheinungen auf: einseitige Bewegungs-und Haltungsstörungen der Flügel und Ständer (Schiefflieger), Kopfverdrehen (Torticollis) in unterschiedlichem Ausmaß für mehrere Wochen und vermehrte Schreckhaftigkeit.

Auslöser dieser dramatischen Krankheitsbilder ist das Paramyxovirus-1 (PMV-1). Das Virus kommt neben Zucht- und Wildtauben auch bei Hühnern und Wildvögel vor.

Vielfältige Übertragungswege

Besonders heimtückisch ist die Tatsache, dass völlig gesund erscheinende Tauben das Virus mit dem Kot ausscheiden. Solche Tauben spielen bei der Weiterverbreitung eine große Rolle, da sie an Ausstellungen und Wettflügen teilnehmen können und dort andere Tauben infizieren. Die Übertragung des Virus erfolgt über direkten Kontakt von Tier zu Tier, über Körperausscheidungen (Kot, Harn, Nasenschleim), über infiziertes Futter und Trinkwasser oder erregerhaltigem Staub. Auch über das Brutei kann der Erreger von an Paramyxovirose erkrankten Täubinnen weiterverbreitet werden. Indirekt kann die Infektion über mit dem Virus infizierte Gegenstände, Insekten, Nagetiere oder den Menschen erfolgen.

Impfen und dokumentieren

Da das Virus leicht übertragbar und die Paramyxovirose in der Regel nicht heilbar ist, verbleibt die Impfung als einzig verlässliche Maßnahme. Um dem hohen Infektionsrisiko während der Reise-und Ausstellungssaison Rechnung zu tragen, haben sich folgende Impftermine bewährt:

Reisetauben: Februar/ März
Rassetauben: 4 -6 Wochen vor Ausstellungsbeginn
Zuchttauben: 4 -6 Wochen vor dem Anpaaren
Jungtauben: ab einem Alter von 5 Wochen

Zuchtverbände schreiben für Wettflüge und Ausstellungen in der Regel eine Impfung gegen die PMV vor, die nicht weniger als 2 Wochen und nicht mehr als 1 Jahr zurückliegen soll.

Es ist wichtig, die Impfung sorgfältig zu dokumentieren. So behält man den Ãœberblick und man kann jederzeit Käufern und Ausstellern belegen, dass die eigenen Tiere keine „Risikotiere“ sind. Eine Impfbescheinigung finden Sie hier (PDF).

Weitere Informationen zur Paramyxovirose finden Sie hier (PDF).

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