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Warum rufen Schweizer Pferdehalter den Tierarzt?

HemeraZürich / Ettenhausen (aho) – Bei einer für die Schweiz repräsentativ und zufällig ausgewählten Stichprobe von 2.912 Pferden und Ponys haben Schweizer Wissenschaftler mittels Fragebogen Daten zum aktuellen Gesundheitszustand und zum Auftreten von Erkrankungen und Verletzungen während der vergangenen 12 Monate erfasst. 718 Pferde (24.7%) wurden im Erfassungszeitraum wegen 897 gesundheitlichen Problemen einem Tierarzt vorgestellt. Orthopädische und traumatische Fälle machten den größten Anteil aus (41.5%), gefolgt von Erkrankungen des Gastrointestinal – (27.1%) und des Respirationstrakts (14.0%). Die Hälfte der Lahmheiten entstand als unmittelbare Folge einer Verletzung. Die Verletzungen standen im Zusammenhang mit Weidegang/Auslauf (38.1%), Schläge/Bissen durch Artgenossen (21.6%), Stall (7.8%), Gelände (13.4%), Training (3.5%), Wettkampf (3.5%), Transport (3.0%) oder mit anderen Umständen (9.1%). In 26.5% der Kolikfälle wurde im Monat vor der Erkrankung eine Futterumstellung vorgenommen. Bei den Atmungserkrankungen wurde in 13.8% die gleiche Krankheit auch bei anderen Stallgenossen diagnostiziert. Bei 8.1% aller Fälle erfolgte eine Operation, 6.7% waren mit einem mehrtägigen Klinikaufenthalt verbunden. Bei 25.6% aller tiermedizinisch diagnostizierten Fälle wurden ergänzend oder ausschließlich komplementärmedizinische Therapiemethoden eingesetzt.

J. M. Knubben, L. Gygax, J. Auer, A. Fürst, M. Stauffacher
Häufigkeiten von Erkrankungen und Verletzungen in der Schweizer Pferdepopulation
Schweizer Archiv für Tierheilkunde, 2008, Bd 150; H 8; S 399 – 408

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