Dreck, Chaos, Gestank: 200 Tiere und Kadaver in Wohnhaus entdeckt
Aurich / Großefehn (aho) – In einem völlig verwahrlosten Haus in Großefehn im Ortsteil Spetzerfehn (Kreis Aurich) haben Polizeibeamte der Polizeiinspektion Aurich in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt des Landkreises Aurich weit mehr als 200 Tiere und Kadaver entdeckt worden. Eine offensichtlich psychisch kranke 45-jährige Frau habe in dem Haus und in einer anliegenden Schuppen Tiere jeglicher Art gehalten, darunter über 40 Hunde, Katzen, Schildkröten, Schlangen, Ziegen, Schweine, Kaninchen und einen Waschbär.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei Aurich muss die Frau seit mehreren Jahren Tiere im Haus gehalten haben, die keinen Auslauf außerhalb des Hauses bekamen. Verschlimmernd wirkte eine unkontrollierte Vermehrung der Tiere, die dazu führte, dass sowohl Hunde und Katzen das gesamte Erdgeschoss derart eingekotet haben, dass sich die Zimmertüren nur schwer öffnen ließen. Eine ca. 10 cm hohe Kotschicht befand sich auf dem Boden der Innenräume. Den eingesetzten Beamten bot sich laut Polizeibericht ein schrecklicher Anblick sowie ein kaum erträglicher Gestank. Die Wohnung konnte nur mit Schutzkleidung betreten werden. Viele nicht genau zählbare Kadaver von Katzen und anderen Kleintieren lagen in den Wohnräumen. In einem Schuppen und auf dem Grundstück wurden zusätzlich verendete und verweste Tiere aufgefunden.
Auch die Toilette sei lange nicht mehr benutzbar gewesen. Die Frau habe die Badewanne, aber auch die Ecken ihres Schlafzimmers als Klo benutzt.
Die sichtlich verwirrte Frau habe sich zunächst nicht von ihren Tieren trennen wollen, heißt es in Medienberichten. Später habe sie sich jedoch freiwillig in eine Psychiatrie in Norden bringen lassen. Die Tiere wurden in Tierheimen untergebracht. Das Haus ist nach Einschätzung des Landkreissprechers „ein Fall für die Abrissbirne“.