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„Befall der Füchse mit Fuchsbandwurm muss wirksam gesenkt werden“

Stuttgart (aho) – „In seiner jüngsten Sitzung hat der Ministerrat Maßnahmen zur Bekämpfung des Kleinen Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) beschlossen, die das erheblich gestiegene Risiko einer Infektion des Menschen vermindern sollen.“ Dies erklärte die Ministerin für den Ländlichen Raum (Baden – Württemberg) , Gerdi Staiblin, am Freitag (11. Mai) in Stuttgart.

Bei der Echinokokkose handele es sich um eine parasitäre Erkrankung, an welcher auch der Mensch als Zwischenwirt des Kleinen Fuchsbandwurms erkranken kann. Der Befall beim Menschen bewirke eine Leberveränderung mit möglicherweise tödlichem Ausgang. In Gebieten mit hohem Befall der Füchse müsse auch mit einem steigenden Risiko für den Menschen gerechnet werden. Die Entwicklung des Fuchsbandwurms verlaufe über Zwischenwirte wie beispielsweise Nagetiere, die sich durch vom Fuchs mit dem Kot ausgeschiedene Wurmeier infizieren. Haustiere wie Hund und Katze könnten nach erfolgter Infektion ebenfalls Wurmeier ausscheiden.

In Baden-Württemberg gibt es mehrere Gebiete mit starkem Befall bei Füchsen. Diese umfassen die Schwäbische Alb, das Allgäu, den Schwarzwald und den nordbadischen Raum. Ohne Wurmbekämpfung zeigten die Füchse dort einen Befall von durchschnittlich 72 Prozent. Durch die Wurmbehandlung der Füchse konnte über verschiedene Ausbringungszeiträume der Befall auf 16 Prozent zurückgedrängt werden. Ebenso könne die Neuinfektion von Füchsen durch eine verstärkte Bejagung des Zwischenwirtes Bisam erreicht werden.

Als Bekämpfungsmaßnahme erfolge in den betroffenen Gebieten die Auslage von Fressködern über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Erfolgskontrolle werde an erlegten Füchsen vorgenommen. Außerdem verstärke man die Bejagung des Bisams. Die Gesamtkosten für diese Maßnahmen belaufen sich nach Angaben der Ministerin auf insgesamt 1,37 Millionen Mark pro Jahr.

„Bei einer Senkung der Befallsrate bei Füchsen ist von einer ebenfalls sinkenden Erkrankungsrate beim Menschen auszugehen. Bei geschätzten Folgekosten von rund 500.000 Mark bei einem einzigen Echinokokkose-Fall und einer Befallsrate von 40 Erkrankten auf 100.000 Menschen können bei einer Verminderung des Infektionsrisikos um 75 Prozent die Kosten um über 18 Millionen Mark gesenkt werden“, betonte Gerdi Staiblin.

126/2001

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