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SGT/ProTier fordert mehr Toleranz für Stadtfüchse

Zürich, 11. Mai 2001 – Auch in der vergangenen Jagdsaison wurden in der Stadt Zürich gegen 100 Füchse abgeschossen, obwohl die Tollwut längst besiegt ist. Darüber zeigt sich Rita Dubois, Geschäftsführerin der Schweizerischen Gesellschaft für Tierschutz/ProTier (SGT/ProTier), empört: „Warum müssen denn die Füchse abgeschossen werden, bloss weil sich einige Leute gestört fühlen? Ausserdem ist das doch bloss eine Symptombekämpfung!“ Denn das frei gewordene Revier wird rasch von einem andern Fuchs in Beschlag genommen“.

Wildtiere auf dem Vormarsch

Tatsächlich belegt die kürzlich beim Infodienst Wildbiologie erschienene Studie „Füchse im Siedlungsraum“ von vier Wildbiologinnen und – wildbio- logen, dass es Füchse immer mehr selbst mitten in die Städte zieht. Gründe dafür sind neben der grossen Anpassungsfähigkeit von Meister Reinecke das riesige Nahrungsangebot, welches unsere Wegwerfgesellschaft produziert. So heisst es in der Broschüre als Fazit: „Längerfristig müssen wir lernen, mit den neuen Siedlungsbewohnern zu leben und einen sinnvollen Umgang mit diesen Wildtieren in unserer Nachbarschaft finden. Dann werden Füchse für uns in Zukunft so selbstverständlich zum Siedlungsraum gehören wie Amseln, Spatzen und Marder.

Widerstand gegen Abschüsse

SGT/ProTier will deshalb eine Lanze für die Wildtiere in der Stadt brechen und hat die Zürcher Stadträtin Kathrin Martelli aufgefordert, die Füchse nicht mehr abzuschiessen. Doch diese winkt ab: „…für eine Änderung der Strategie sehe ich keinen Anlass“, heisst es in ihrem Antwortschreiben. Rita Dubois ist enttäuscht und verlangt: „Wenn sich schon jemand durch einen Fuchs so belästigt fühlt, dass er ihn töten lassen will, so soll er auch für die Kosten selber aufkommen.“ Denn in der Stadt St. Gallen hat sich beispielsweise gezeigt, dass nach der Einführung der Pflicht zur Kostenübernahme, die Beschwerden über Füchse schlagartig zurückgegangen sind.

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