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Alljährlich erkranken 10.000 Deutsche an Katzen-Pilz

München (aho) – Hautpilze von Katzen können für Menschen eine echte Bedrohung darstellen, berichtete der Dermatologe Prof. Hans-Jürgen Tietz von der Berliner Charité auf der 41. Internationalen Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer laut einem Bericht der in München erscheinenden Zeitschrift „Ärztliche Praxis“. Musterbeispiel sei die Renaissance von Microsporum canis, eines obligat pathogenen, schnell wachsenden Dermatophyten (Hautpilz), der von Katzen meist auf Kinder übergeht. Er verursache hochrote, extrem entzündete, infektiöse, gelegentlich sogar eitrige Herde.

Vor einem Jahrzehnt noch eine Rarität, würden heutzutage mindestens 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr gezählt, berichtet die Fachzeitschrift. Ob Katzen eine Microsporum-Infektion mit sich herumtragen, sei ihnen nicht unbedingt anzusehen. Auch teuer erstandene Rassekatzen seien oft befallen – zu 30 bis 40 Prozent, wird Professor Tietz zitiert.

Der andere Grund, weshalb die zoophilen Hautpilze wieder erstarken, ist die ungebrochene Reiselust nach Süden. „Machen Sie – und Ihre Kinder! – einen großen Bogen um streunende Katzen!“, appellierte der Dermatologe laut „Ärztliche Praxis“. Meerschweinchen fungieren oft als Wirte für den Pilz Trichophyton mentagrophytes. Diese und andere hoch virulente und kontagiöse (ansteckende) Zooanthroponosen waren früher zum Teil meldepflichtig.

Die Kuscheltier-Dermatomykosen bekommt man meist in den Griff, wenn man Infizierte frühestmöglich mit hochpotenten, antientzündlichen Antimykotika wie Ciclopiroxolamin oder Bifonazol behandelt. Um Rezidive zu vermeiden, müssen infizierte Haustiere ebenfalls behandelt werden. Dies ist aber laut Professor Tietz Sache der veterinärmedizinische Kollegen.

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