Bonn (aho) – Da auch in Bonn – wie in vielen anderen Städten – die Zahl herrenloser, verwilderter Katzen steigt, bittet der Veterinärdienst des Amtes für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda der Stadt Bonn alle Katzenbesitzer, ihre Katzen kastrieren zu lassen. „Das Problem entsteht insbesondere, wenn ungewollter Nachwuchs ausgesetzt wird“, so die leitende Veterinärin, Dr. Hannelore Rohleder. Dabei gibt es Vorteile. Studien zeigen, dass Katzen durch die Kastration länger leben, verträglicher sind und weniger Verletzungen erleiden. Auch Ãœbergewicht lässt sich nicht durch eine Kastration erklären. „Die Katzenkastration ist praktizierter Tierschutz, denn nur so wird viel Katzenleid vermieden“ appelliert Dr. Hannelore Rohleder an alle Katzenbesitzer.

Nach Angaben des Zentralverbandes Zoologischer Fachhandlungen werden in Deutschland etwa 7,2 Millionen Katzen gehalten. Damit ist die Katze das Lieblingstier der Bundesbürger, erst danach folgt der Hund (5 Millionen). Katzen sind liebenswert intelligente und anpassungsfähige Tiere. Ihre Haltung wird von Vermietern häufig eher toleriert als die von Hunden.

Ein Problem bei der Haltung von Katzen in der Stadt ist ihre außerordentlich hohe Fruchtbarkeit. Nach nur einem halben Jahr sind die Tiere geschlechtsreif und bringen bis zu dreimal im Jahr vier bis zehn Katzenwelpen zur Welt. Unerwünschter Katzennachwuchs führt vereinzelt zum Aussetzen. „Das Aussetzen von Katzenwelpen ist eindeutig tierschutzwidrig“ so Dr. Hannelore Rohleder. Eine unkontrollierte Katzenvermehrung führt dann insbesondere in den Städten zu einem großen Ãœberangebot von Katzen. Die Tierheime sind überfüllt, Parasitosen (Flöhe, Milben, Verwurmungen), Pilze und weitere Katzenkrankheiten breiten sich aus.

Das Fehlen von Ruhe, Witterungsschutz und gesundheitlicher Betreuung, schwächt die Tiere und macht sie krank. Herrenlose Katzen leiden unter ständigem Gehetzt- und Gejagdwerden und sind kaum zu sozialisieren. Das gilt bereits für Katzenkinder im Alter von sechs bis sieben Wochen. Wer Katzenfreund ist, sollte seine Katze deswegen ab einem Alter von fünf Monaten kastrieren lassen. „Die Vorstellung, dass jede Katze mindestens einmal Junge bekommen haben sollte, ist nicht haltbar“ betont die Veterinärin.