Außer Kontrolle: Gebärendes Reh und zwei Kitze werden Opfer wildernder Hunde
Bremen (aho) – In Bremen-Borgfeld ist eine Ricke von zwei Hunden zerrissen worden, während es zwei Kitze gebären wollte. Das teilt die Landesjägerschaft in Bremen mit. Die Hunde seien nicht angeleint gewesen, obwohl von März bis Juli Leinenzwang gilt, so Thomas Dürr, Obmann für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Damit es gar nicht erst soweit kommt, appelliert die Landesjägerschaft an die Einsicht und Rücksichtnahme von Hundebesitzern und warnt: „Missachtung der Leinenpflicht kann teuer werden!“ Für schwere Fälle sieht das Bundesnaturschutzgesetz Strafen bis zu 10.000 Euro vor.
„Es ist in Borgfeld der zweite Fall innerhalb eines Jahres, nachdem bereits im vergangenen Jahr zwei andere Hunde ein Reh gerissen hatten. Immer wieder kommt es vor, dass sich Hundebesitzer nicht an die Anleinpflicht halten, wenn aber tatsächlich etwas passiert, sind die Besitzer meist entsetzt, weil sie so etwas ihren Hunden nie zugetraut hätten“, sagte Thomas Dürr von der Landesjägerschaft Bremen.
Außer für Jäger und behördliche Diensthunde-Führer gilt vom 15. März bis zum 15.Juli jeden Jahres für alle Hundebesitzer die absolute Anleinpflicht. Paragraph 7 des Bremischen Feldordnungsgesetzes ist hier eindeutig formuliert.
Eine Bilderstrecke und Berichte zum Problem „Wildernde Haustiere“ finden Sie hier.
Anmerkung aus der aho-Redaktion:
Derartige Vorfälle sind vermeidbar. Die Hundehalter schädigen hierdurch die Sympathien, die sie für einen Rückhalt in der Gesellschaft dringend brauchen. Sie liefern gleichzeitig selbst die Argumente für Einschränkungen bei der Hundehaltung.
7 Kommentare, Kommentar oder Ping
Einzelkämpfer
Es sind immer die Uneinsichtigen, die für die Verschärfung von Gesetzen verantwortlich sind. Schlimm für alle, die sich an Recht und Ordnung halten.
31.05.10
malu
sofortige Konsequenzen für diesen Halter und diese Hunde, Leinenpflicht ohne wenn und aber unabhängig von Schon -und Setzzeit, die Hunde haben einmal gerissen und sie werden es wieder tun ob Wild oder Schaf .
Genau solche verantwortungslosen Halter sind es wegen welchen dann alle sanktioniert werden
01.06.10
malu
es würde der AHO Redaktion nicht schlecht zu Gesichte stehen,
wenn denn schon Bilder dann doch bitte keine eines Schmaltieres welches im hinteren Bereich angefressen ist vermutlich von Wildschweinen und Füchsen.
Dieses Bild zeigt mit Sicherheit keine Ricke die unter einer Geburt stand, ebenso wenig von Hunden gerissen.
01.06.10
Sobolewski
Ein Hinweis an die AHO Redaktion: Ich billige in keinem Fall solche Vorfälle. Aber die Anmerkung, dass Hundehalter dadurch Sympathien vergeben, die sie dringend brauchen, finde ich sehr einseitig. Vieles ist vermeidbar: Wie sieht es aus mit den vielen Wildunfällen auf den Straßen (pro Jahr etwa 200.000 REHE !!)? Warum wird in Gefahrenbereichen nicht Tempo 20 eingeführt, damit sich die Autofahrer keine Sympathien verderben? Haben Sie schon einmal die Schreie eines durch meine besten Freunde, die Jäger, angeschossens Reh gehört? Wie sieht es hier aus mit „dringend benötigten Symphatien“? Also hier bitte nicht die Hundebesitzer als „Sau durchs Dorf jagen“, dann bitte auch sämtliche Autofahrer und Jäger!
02.06.10
Dieter
In einem anderen Bericht wird klar hervorgehoben, dass die beiden Jagdhunde eines Jägers ausser Kontrolle geraten seien und die Rehgeiß durch Kehlbisse töteten. Es war kein Spaziergänger mit seinem Fiffi!
Dem betreffenden Jäger/Hundebesitzer erwartet nichtmal eine Anzeige, er bekommt nur eine erzieherische Verwarnung seiner Jagdkollegen.
04.06.10
NM
Ja, ja, … so ist das in dieser Republik!
Vor dem Gesetz sind alle GLEICH, nur manche, die sind ein wenig GLEICHER !
04.06.10
Moragh
Tja, wir Bremer…
Einen netten Artikel gab es im Weser-Kurier, wonach WEITAUS mehr Wild-(Jung-)Tiere durch die Maht der Landwirte verenden.
Was sagt unser Herr Dürr denn dazu? Ich hätte auch gerne eine Rechtfertigung der Abschusszahlen. Es geht überhaupt nicht um die Hege, es gilt nach wie vor nur: Quote sichern für ein vortreffliches Halali!
Waidmannsheil und gut gefüllte Tiefkühltruhen, Wildbret ist immerhin teuer und die Jagdpacht will bezahlt sein.
Ballermann gibt es nicht nur auf Malle, wir haben auch welche in Bremen/umzu. In die Abschussgebiete bringe ich meine Hunde weder angeleint noch frei laufend rein – es wurden auch schon Leinengänger am Fusse des Besitzers „erlegt“ mit den irrwitzigsten Ausreden!
Und wie kann dieses Bild, DIE gebärende, tote Ricke zeigen? Wie ein Vorschreiberling schon aufmerksam bemerkte: Fake.
07.06.10
Reply to “Außer Kontrolle: Gebärendes Reh und zwei Kitze werden Opfer wildernder Hunde”