Rund sieben Millionen Wildtiere fallen streunenden Haustieren im Sommer zum Opfer
Bonn (aho) – Für viele Haustiere beginnt mit der Ferienzeit tausendfaches Leid: Sie werden von überforderten Besitzern achtlos weggeworfen oder ausgesetzt, weil aus dem niedlichen Welpen ein großer Hund mit viel Bewegungsdrang und aus dem kleinen Kätzchen keine Schmusekatze geworden ist. Oder einfach nur, weil es lästig ist, sich um eine geeignete Unterkunft für das Tier zu bemühen. Rastplätze und Waldränder sind beliebte Tatorte, um sich kurz vor dem Urlaub des ungeliebten Familienmitglieds zu entledigen. Zahlreiche Tierheime in den Ballungszentren sind dann ebenfalls überfüllt.
“Das Aussetzen von Haustieren ist im höchsten Maß moralisch verwerflich”, betont Jochen Borchert, Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV). Das Leben von Haus- und Wildtieren werde mit Füßen getreten. Zudem ist solches Handeln ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und wird, laut DJV, mit bis zu 25.000 Euro Strafe geahndet.
Um zu überleben, müssen die ausgesetzten Haustiere in Wald und Feld auf die Jagd gehen – mit enormen Folgen für die heimische Fauna. In der noch bis August währenden Brut- und Aufzuchtzeit erbeuten die rund zwei Millionen streunenden Katzen und Hunde allein in Deutschland durchschnittlich eine Million Kaninchen und Hasen und über sechs Millionen Vögel, aber auch zahlreiche Frösche und Eidechsen. Größere Hunde töten vermehrt wehrlose Rehkitze und trächtige Ricken. Neben Katzen und Hunden werden auch Schildkröten an Teichen und Flüssen ausgesetzt. Die nicht heimischen Reptilien stellen mit ihrem Hunger eine neue Bedrohung für Lurch, Fisch und Co. dar.
Der DJV appelliert von daher an alle Tierhalter, sich rechtzeitig um einen geeigneten Ferienplatz für das Haustier zu kümmern. Tierpensionen, Hunde- und Katzensitter bieten einen speziell auf das Tier zugeschnittenen Service zu Urlaubszeiten. Grundsätzlich sollte aber bereits die Anschaffung eines Haustieres gut durchdacht sein, mit allen Konsequenzen.
Informieren Sie sich hier weiter zum Thema wildernde Haustiere.
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fudi
arschloch
09.11.10
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