Impfschutz prüfen: Staupe im Raum Tuttlingen und Konstanz
Tuttlingen (pm) – Erstmals wurde im Landkreis Tuttlingen bei einem Fuchs eine Infektion mit dem Staupevirus nachgewiesen. Der relativ kleine Jungfuchs war von Spaziergängern bei Leipferdingen aufgefunden worden – liegend, apathisch und schweratmig. Er wurde vom Jäger erlöst und am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg untersucht. Dort zeigten sich bereits bei der Sektion Staupeverdächtige Befunde. Der Nachweis des Virus bestätigte den Verdacht. Es war im Umkreis von wenigen hundert Metern bereits der dritte Jungfuchs, der mit derartigen Symptomen aufgefunden wurde.
Erkrankungsfälle auch in Konstanz
Schon im Frühjahr diesen Jahres waren im Raum Konstanz vermehrt tote Füchse gefunden worden, und es waren gehäuft geschwächte, apathische, zum Teil auch verhaltensgestörte Füchse aufgefallen. Bei der Untersuchung der verdächtigen Tiere war in sieben Fällen eine Infektion mit dem Staupevirus nachgewiesen worden. Im benachbarten Kanton Thurgau wurde die Staupe bei Füchsen bereits 2009 festgestellt.
Staupe – eine Viruserkrankung des Hundes
Die Staupe ist eine Viruserkrankung des Hundes und verschiedener wildlebender Fleischfresser wie Fuchs, Dachs, Marder, Iltis, Wiesel und Waschbär. Menschen und Katzen erkranken nicht. Die Ãœbertragung erfolgt hauptsächlich direkt durch Kontakt beim Belecken oder durch Tröpfcheninfektion, seltener indirekt durch Aufnahme infizierten Futters oder Wassers. Junge Tiere im Alter von 4 – 6 Monaten sind besonders empfänglich. 3 – 7 Tage nach der Ansteckung beginnt die Krankheit mit Fieber, Futterverweigerung, Abgeschlagenheit, Augen- und Nasenausfluss. Im weiteren Verlauf können eine Atemwegsentzündung mit Bronchitis und Lungenentzündung und/oder eine Magendarmentzündung mit Erbrechen und starkem Durchfall auftreten. Hinzukommen kann eine Beteiligung des Nervensystems mit Verhaltensänderungen, Krämpfen, Zittern, Bewegungsstörungen und Lähmungen (sogenannte nervöse Staupe). Die Krankheit kann tödlich sein oder – vor allem bei der nervösen Staupe – bleibende Schäden hinterlassen. Es gibt auch „stille“, symptomlose Verläufe, wobei die betroffenen Tiere als unerkannte Ãœberträger auf andere Tiere fungieren.
Zusätzlich Parvovirus
Der Fuchs aus Leipferdingen war zusätzlich mit Hunde-Parvovirus infiziert. Das Parvovirus des Hundes verursacht eine vor allem bei jungen Hunden schwere Brechdurchfall-Erkrankung, die sogenannte Parvovirose, die ebenfalls tödlich sein kann. Auch diese ist auf den Menschen nicht übertragbar. Bei Katzen kommt ein eigenständiges Parvovirus vor, das die gefürchtete Katzenseuche (Panleukopenie, „Katzenstaupe“) verursacht.
Impfung schützt
Gegen die Staupe und gegen die Parvovirose gibt es seit Jahr-ehnten bewährte Impfstoffe. Einen wirksamen Schutz des Hundes vor diesen Krankheiten erreicht man durch vorbeugende Impfungen möglichst schon im Welpenalter und durch regelmäßige Nachimpfungen. Das Veterinäramt warnt in diesem Zusammenhang auch vor „Schnäppchenkäufen“ von Hundewelpen, die zunehmend aus Osteuropa in Deutschland angeboten werden, oft über das Internet. Die Tiere werden häufig illegal und ungeimpft hergebracht, ohne Herkunftsnachweis, und an Parkplätzen und Tankstellen übergeben.
Zur Durchführung der Impfung sollen sich Hundehalter an ihren Tierarzt wenden.
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