Herzenssache Hund
[Atemnot selbst bei geringsten Anstrengungen können erste Anzeichen für eine Herzerkrankung sein. Foto: BfT/Klostermann]
Bonn (BfT) – Der Hund ist ein Lauftier, vielleicht nicht das schnellste, das wir kennen, aber sicher eines der ausdauerndsten. Seine Kondition hat auch den homo sapiens in seiner Entwicklung ein gutes Stück vorangebracht. Zunächst als scheuer Wegbegleiter, später als nützliches Zugtier, als treuer Jagdgefährte oder aufmerksamer Hütehund – Jahrtausende lang begleitete der Hund die Menschen auf ihren Wanderungen durch trockene Steppen und dichte Wälder, über unwirtliches Eis und durch unwegsame Gebirge. Später dann ist er gemeinsam mit unseren Vorfahren sesshaft geworden, bewachte Haus und Hof. Heute ist der Hund längst mehr als das. Er ist Freund, Lebensretter, Seelentröster, Therapeut auf vier Pfoten und häufig genug vollwertiges Familienmitglied. Geblieben ist sein Ur-Instinkt aus frühgeschichtlichen Zeiten – Laufen, laufen, laufen.
Dafür braucht der Hund ein starkes und gesundes Herz. Bei gesunden Hunden schlägt es etwa 60 mal pro Minute, 3.600 mal pro Stunde, 86.400 mal pro Tag oder 31.536.000 mal im Jahr. Kleinere Hunde takten sogar doppelt so schnell. In einem durchschnittlichen Hundeleben kommen so mehr als 300 bis 600 Millionen Herzschläge zusammen. Das Herz ist damit die leistungsstärkste Pumpe, die jemals erfunden wurde. Doch auch sie kann aus dem Takt geraten. Herzkrankheiten sind bei Hunden nicht selten, jeder zehnte untersuchte Hund ist davon betroffen. Erste Anzeichen können Mattigkeit und Atemnot selbst bei geringsten Anstrengungen sein. Die chronische und meist schleichend verlaufende Klappenerkrankung ist bei Hunden die Hauptursache einer Herzinsuffizienz. Begleitet wird diese Erkrankung von krankhaften Herzgeräuschen, die der Tierarzt mittels verschiedener Diagnoseverfahren gut erkennen kann, regelmäßige Untersuchungen sind deshalb wichtig. Ein einmal erkrankter Hund wird seine Leistungsfähigkeit zwar nie wieder hundertprozentig erreichen. Mit Medikamenten und einem umfassenden Therapieprogramm lässt sich sein Leben aber spürbar erleichtern. Auch ein herzkranker Hund kann dank moderner Tiermedizin durchaus ein hundeübliches Alter erreichen. Weite Streifzüge wie in Urzeiten sind zwar nicht mehr möglich, ein wohl portioniertes tägliches „Gassi gehen“ sollte aber auch bei herzschwachen Hunden auf dem Tagesprogramm stehen.
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