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Kaninchen gesund erhalten

Berlin (BTK) – Die Haltung von Kaninchen als Heimtiere ist keine einfache Aufgabe und erfordert Sachkenntnis, um die Tiere gesund zu erhalten, sagt die Bundestierärztekammer in Berlin. Es sind anspruchsvolle Tiere, die nicht von Kindern ohne Hilfe von Erwachsenen betreut werden sollten. Bei Kaninchen sind Haltungs- und Fütterungsfehler oder Zahnfehlstellungen die häufigsten Ursachen für Gesundheitsprobleme.

Kaninchen nicht einzeln halten

„Kaninchen sind gesellige Tiere, die gerne mit einem oder mehreren Artgenossen zusammenleben“ erklärt Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer und langjähriger Kaninchenhalter. „Die Tiere können bei guter Haltung zehn bis zwölf Jahre alt werden. Sie brauchen viel Platz und sollten einen großen Käfig haben, der ihnen Platz zum Hoppeln lässt. Zusätzlich sollten sie möglichst im Freien Auslauf in einem Gehege, oder freien Auslauf unter ständiger Aufsicht haben, sodass sie auch mal einen Haken schlagen können“ rät Mantel. In der Wohnung dürfen Kaninchen nicht ohne Aufsicht frei laufen, denn sie können sich verletzen oder unbekömmliche Dinge, auch Stromkabel, annagen oder fressen. Als Einstreu eignet sich Stroh oder Heu. Katzenstreu ist ungeeignet, da es häufig Allergien verursacht. Vorsicht ist daher auch bei Hobelspänen und anderen Materialien geboten. Die Unterbringung muss kaninchengerecht sein und beispielsweise erhöhte Liegeplätze, Nageäste, Versteckmöglichkeiten und eine Höhle zu Schlafen beinhalten. Im Außengehege brauchen sie auch Schattenplätze.

Kaninchen richtig füttern

Kaninchen sind Pflanzenfresser und spezialisiert auf Gräser. Für die Fütterung sollte Heu in guter Qualität den überwiegenden Futteranteil ausmachen. Geringe bis mäßige Anteile Fertigfutter, Wurzelfrüchte (beispielsweise Karotten) oder Grünfutter (beispielsweise ungespritzter Löwenzahn oder Gras) können den Speiseplan ergänzen. Ein Wechsel des Futterangebotes muss langsam geschehen, denn das Kaninchen hat einen sehr komplexen Verdauungsapparat, und der muss sich auf neues Futter erst einstellen. Die Tiere sollten nicht zu dick werden, eine besondere Gefahr bei reichlichem Kraftfutterangebot. Verfettung bedeutet ein erhöhtes Risiko zu Haut- und Kreislauferkrankungen, führt zu einer gestörten Verdauung oder einer Harnwegsinfektion. Wasser ist täglich frisch anzubieten.

Zahnproblemen bei Kaninchen vorbeugen

Bei Kaninchen wachsen die Zähne ein Leben lang, in der Woche bis zu 1,8 mm. Durch Knabbern und Nagen schleifen die Tiere ihre Zähne und halten sie gesund. Damit dies gelingt, brauchen Kaninchen täglich gutes Heu. Zweige und Äste von ungespritzten Bäumen (Apfel-, Birnbaum, Weide, Buche, Haselnuss) eignen sich zum Nagen und sollten regelmäßig angeboten werden. Frisst das Kaninchen nicht mehr so gut wie sonst, ist unbedingt baldmöglichst eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Denn, da die Zähne ständig wachsen, können sich bei ungeeignetem Futter oder schlechter Futteraufnahme schnell Zahnspitzen an den Backenzähnen bilden, die der Grund für die verminderte Nahrungsaufnahme sein können. Durch fachkundige Haltung sind viele Erkrankungen bei Kaninchen vermeidbar. Eine umfassende tierärztliche Beratung kann viele Krankheiten vermeiden helfen.

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