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Welttag der Tierimpfung: Prophylaxe schützt Mensch und Tier – Nutztierimpfung mit großer ökonomischer Bedeutung

katze-02_8c2b807a2f[Die Katze steht im Mittelpunkt des Welttages der Tierimpfung. Dank Vorbeugung sind heute nur noch ein bis zwei Prozent Träger des felinen Leukämie-Virus.]
(BfT) – Seit diesem Jahr ist der 20. April der „Welttag der Tierimpfung“. Damit soll der wichtige Beitrag von vorbeugendem Gesundheitsschutz für Tier und Mensch hervorgehoben werden. Die Welttierärzteorganisation und HealthforAnimals, der weltweite Verband der Tierarzneimittelhersteller, unterstützen den Welttag zur Tierimpfung.
Mehr als 100 verschiedene Tierkrankheiten lassen sich heute bereits durch Impfung verhindern – und dies über nahezu alle Tierarten hinweg. Damit leistet die Tiergesundheitsindustrie einen wesentlichen Beitrag zur Gesunderhaltung von Nutz- und Hobbytieren, zur Produktion sicherer Lebensmittel, zur Tierseuchenbekämpfung und zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung.

Durchschlagende Impferfolge

Es gibt viele Erfolgsgeschichten zu erzählen. So konnten beispielsweise Salmonellose-Fälle beim Menschen um 40 Prozent durch freiwillige und staatliche Impfprogramme bei Legehennen reduziert werden. Insbesondere ist seit dem Jahr 2006 die Zahl der Erkrankungen mit Salmonella enteritidis in Europa rückläufig, was die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) darauf zurückführt, dass die Mitgliedstaaten Salmonellen-Bekämpfungsprogramme in Geflügelpopulationen implementierten. In Deutschland kann darüber hinaus bei Bedarf auch die Impfung gegen S. typhimurium angeordnet werden.
Ein Erfolgsprojekt ohne gleichen ist die Köderimpfung bei Füchsen, mit der es gelungen ist, die Tollwut in weiten Teilen Europas zu tilgen. Ein Meilenstein war auch die erfolgreiche Bekämpfung der Rinderpest. 2011 konnte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bekannt geben, dass die Rinderpest als erste Tierseuche überhaupt weltweit und endgültig durch Impfung ausgerottet ist.

„Verschwendetes“ tierisches Protein

Erkrankungen im Nutztierbereich bilden einen oftmals ökonomisch unterschätzten Schadenskomplex. Global gesehen beziffert die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) die Verluste an tierischem Eiweiß auf 20 Prozent des möglichen Produktionsumfangs. Die Impfung von Nutztieren trägt also wesentlich zur sicheren und nachhaltigen Versorgung mit tierischen Lebensmitteln bei. Darüber hinaus reduziert eine gute Krankheitsvorbeuge die Notwendigkeit der Therapie und in vielen Fällen damit die Anwendung von Antibiotika. Sie dient nicht zuletzt auch dem Tierschutz.

2016 steht die Katze im Mittelpunkt

Jedes Jahr soll ein besonderes Thema im Zentrum des Welttages der Tierimpfung stehen. 2016 ist dies der Schutz der Katzen. Dank der Impfung sind heute nur noch ein bis zwei Prozent der Hauskatzen weltweit Träger des felinen Leukämie-Virus. Das ist ein großer Erfolg, da diese Tumorerkrankung meist tödlich verläuft.

Wie das Beispiel der Tollwutprävention zeigt, schützt Impfen nicht nur die Tiere selbst, sondern auch den Menschen. Nach Angaben der OIE würde es ausreichen, etwa 70 Prozent der Hundepopulation weltweit zu impfen, um das Risiko einer Tollwutinfektion beim Menschen zu eliminieren. Während die Tollwut heute in Europa sehr selten geworden ist, spielt sie in vielen Teilen der Welt, wie in Asien oder Afrika, noch eine bedeutende Rolle. Weltweit sterben jährlich noch immer mehr als 50.000 Menschen an dieser Krankheit. Infektionen wie die Tollwut sind Zoonosen, d. h. sie können vom Tier auf den Menschen –und umgekehrt – übertragen werden. Schätzungsweise stammen mehr als 60 Prozent aller menschlichen Infektionskrankheiten vom Tier.

Derzeit ist auf dem deutschen Markt eine gewisse Impfmüdigkeit, vor allem im Kleintierbereich, festzustellen. Das belegen die aktuellen Marktzahlen 2015. Der Welttag der Tierimpfung kann hier dazu beitragen, das Bewusstsein für die Gesundheitsvorbeuge zu stärken.

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