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Zeit-und Kostenintensiv: Notfallversorgung von Tieren

Die Personaldecke ist dünn, das Arbeitszeitgesetz unnachgiebig. Eine schnelle Versorgung tierischer Notfälle stellt vielerorts eine Herausforderung dar.

Kusel (ltk-rlp) – Starke Schmerzen, lebensbedrohliche Erkrankungen, Geburtsprobleme – es gibt vielerlei Gründe, die eine umgehende tierärztliche Behandlung erfordern. Auch Verletzungen durch Unfälle, Beißereien oder Fremdkörper können nicht bis zur nächsten regulären Sprechzeit der Tierarztpraxis vor Ort warten. Aufgrund von Fachkräftemangel und der notwendigen Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes sahen sich viele Kliniken jedoch bereits gezwungen, ihren Klinikstatus aufgegeben und bieten keinen Nacht-und Notdienst mehr an. Die verbleibenden Kliniken erleben ein erhöhtes Patientenaufkommen und benötigen noch mehr Tierärzte*innen und Tiermedizinische Fachangestellte in den familienunfreundlichen Nacht-und Feiertagszeiten, die dafür auch angemessen entlohnt werden müssen. Die Tierärzteschaft bittet daher Tierbesitzer*innen um Verständnis, dass nachts, an Wochenenden und Feiertagen eine Notdienstgebühr nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) erhoben wird. Zudem sind gegebenenfalls längere Wartezeiten einzuplanen, denn die Dringlichkeit der Behandlung wird vom diensthabenden Personal individuell eingeschätzt, aufgerufen und behandelt. „Die Bereitstellung von Fachpersonal zur 24-Stunden-Versorgung von tierischen Notfällen an 365 Tagen im Jahr ist teuer. Tierhaltern wird daher geraten, für Notfallbehandlungen ihrer Lieblinge rechtzeitig ein Sparkonto anzulegen oder eine Tierkrankenversicherung abzuschließen, die auch Notfälle und Operationen einschließt“, sagt Dr. Monika Hildebrand, Präsidentin der Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz. Die Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz empfiehlt, mit einem erkrankten Tier zuerst den Haustierarzt während der Sprechstunde aufzusuchen. Außerhalb der Sprechzeiten haben vielerorts Tierarztpraxen Notdienstkreise gebildet, so dass in einem weiter gefassten Gebiet diensthabende Haustierärzte für die Versorgung von unvorhersehbaren Notfällen zur Verfügung stehen. Zudemgibt es in Rheinland-Pfalz aktuell zehn Kleintier-und drei Pferdekliniken, die zusätzlich zur Sprechstunde mit weiterführender Diagnostik komplizierte Operationen sowie die stationäre Aufnahme der Tiere und einen 24-Stunden-Notdienst anbieten. Tierbesitzer werden gebeten, sich im Vorfeld über die tierärztliche Versorgung an ihrem Wohnort zu informieren, damit im Notfall die bestmögliche Versorgung des tierischen Lieblings gewährleistet ist.


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