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Tollwut – Vorsicht bei gefundenen Fledermäusen! – Impfung von Hunden und Katzen wichtig

Stade (lk) – Bei einer in Horneburg aufgefundenen Breitflügelfledermaus ist das Fledermaustollwut-Virus (EBLV-Virus-1) nachgewiesen worden. Das Veterinäramt des Landkreises Stade warnt deshalb davor, aufgefundene Fledermäuse anzufassen. „Hunde und Katzen, die auch draußen unterwegs sind, sollten ohnehin regelmäßig gegen Tollwut geimpft werden“, so der Appell von Amtsveterinärin Dr. Sibylle Witthöft.

lDie Fledermaustollwut wird zwar durch ein anderes – wenngleich eng verwandtes – Virus verursacht als die klassische „terrestrische Tollwut“, wie sie etwa von Füchsen bekannt ist und seit Ende 2008 in Deutschland nicht mehr aufgetreten ist. Dennoch geht von der Fledermaustollwut prinzipiell die gleiche Gefahr für den Menschen aus, warnen Fachleute. Bei Mensch und Tier verläuft die klassische Tollwuterkrankung in der Regel fast immer tödlich. Die Inkubationszeit, also die Zeit von Ansteckung bis zu den ersten Symptomen (Juckreiz, Kopfschmerzen, Unruhe, Unwohlsein, Übelkeit, Fieber) kann einige Tage bis mehrere Monate – im Extremfall bis zu sechs Jahre betragen.

Die gute Nachricht: Alle in Deutschland eingesetzten Impfstoffe schützen zuverlässig gegen die hier bekannten Arten der Tollwut, so das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) auf seiner Internetseite. Vorbeugend gilt eine Impfempfehlung für Personen, die beruflich in Kontakt mit Fledermäusen kommen können.

Wer eine Fledermaus mit auffälligen Verhalten anfassen muss, sollte dicke Schutzhandschuhe tragen. Menschen, die von einer möglicherweise tollwütigen Fledermaus verletzt werden, sei es durch Kratzen oder Beißen, müssen auf jeden Fall sofort einen Arzt aufsuchen.

Grundsätzlich sind auch andere Wildtiere und der Mensch für Fledermaustollwut-Viren empfänglich, dies sei jedoch ein seltenes Einzelgeschehen, so das LAVES. Bisher seien in Europa nur in fünf Tollwutfällen bei Säugetieren ein Fledermaus-assoziierter Virustyp nachgewiesen worden, davon einmal im Jahr 2001 in Deutschland bei einem Marder.

An Tollwut erkrankte Fledermäuse werden häufig bei Tage in der Nähe von Gebäuden gefunden. Sie zeigen durch Nervenschädigungen bedingte Ausfälle und sind oft aggressiv, beißen und kratzen. Infolge von Lähmungen liegen sie häufig am Boden und sind dort leichte Beute für Hund oder Katze. Nach Angaben des LAVES ist im Jahre 2019 in Niedersachen bei zwei von 19 untersuchten Fledermäusen das Tollwutvirus nachgewiesen worden.

Als wichtigstes Reservoir für das EBLV-Tollwutvirus gilt die in Norddeutschland häufige Breitflügelfledermaus. Im Landkreis Stade war zuletzt im Herbst 2015 bei einer in Freiburg/Elbe gefundenen Breitflügelfledermaus das EBLV-Virus nachgewiesen worden, ebenso wie jetzt in Horneburg.

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