Katzen mit CNE: Nieren in Not
[Foto: BfT/Klostermann]
(bft) – Die chronische Nierenerkrankung gehört zu den bedeutendsten Katzenerkrankungen. Vor allem ältere Katzen sind betroffen. Eine frühe Diagnose hilft, mit entsprechenden Maßnahmen das Fortschreiten der Erkrankung zu vermindern und die Symptome zu mildern. Betroffene Katzen benötigen die Unterstützung des Halters.
Die Nieren sind ein wahres Wunderwerk der Natur. Sie filtern giftige Stoffwechselprodukte aus dem Blut und führen diese über den Urin ab. Gleichzeitig halten sie lebenswichtige Stoffe zurück, um sie dem Körper wieder zur Verfügung zu stellen. Die Nieren regulieren den Wasserhaushalt, das Gleichgewicht von Säuren und Basen sowie den Elektrolyt- und Mineralhaushalt im gesamten Körper. Darüber hinaus steuern sie die Abgabe von Hormonen, die wiederum den Blutdruck beeinflussen, die Bildung roter Blutkörperchen anregen und den Knochenstoffwechsel unterstützen. Diese lebenswichtigen Funktionen verrichten sie rund um die Uhr, ein ganzes Leben lang. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass es zu schwerwiegenden Komplikationen kommt, wenn die Nieren nicht mehr einwandfrei funktionieren. Dabei wird der Verlust von Nierengewebe oft lange Zeit kompensiert, bis große Teile des Nierengewebes unwiederbringlich verloren gegangen sind.
Nierenerkrankungen treten vor allem bei älteren Tieren auf, besonders betroffen sind Katzen. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens 20 Prozent aller Katzen ab sieben Jahre an der chronischen Nierenerkrankung (CNE), auch chronische Niereninsuffizienz (CNI) genannt, erkrankt sind. Bei älteren Katzen ist die CNE sogar die häufigste Todesursache. Charakteristisch ist ihr schleichender Verlauf mit anfangs für den Tierhalter kaum erkennbaren Symptomen. Dabei wäre es besonders wichtig, die CNE so früh wie möglich zu diagnostizieren. Die Niereninsuffizienz ist zwar nicht heilbar, im frühen Stadium lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung mit unterstützenden Maßnahmen jedoch spürbar mindern. Zudem lassen sich Begleiterkrankungen wie zu hoher Blutdruck, Erbrechen oder Anämie mit Medikamenten behandeln.
Wenn die Katze mehr als üblicherweise trinkt, vermehrt Harn absetzt, erbricht, Gewicht verliert, stets müde ist oder das Fell stumpf aussieht, können das Hinweise auf eine CNE sein. Treten diese Symptome auf, ist die Nierenschädigung jedoch bereits weit fortgeschritten. Um dem zuvorzukommen, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen gerade bei älteren Katzen wichtig. Dem Tierarzt stehen heute eine Reihe moderner Diagnoseverfahren zur Verfügung, mit denen Nierenerkrankungen schon im frühen Stadium erkannt werden können. Der Tierhalter selbst kann sein erkranktes Tier unterstützen, indem er beispielsweise an möglichst vielen Plätzen Trinkwasser zur Verfügung stellt. Das macht es der Katze einfacher, ihren erhöhten Wasserbedarf zu decken, was die Gefahr einer Dehydrierung vermindert. Die Ernährungsumstellung auf eine spezielle Nierendiät hilft, die eingeschränkte Nierenfunktion und daraus resultierende Mangelerscheinungen auszugleichen. Der Tierarzt kann hier beraten und geeignete Medikamente und spezielle Nierendiäten empfehlen, mit denen sich der Verlauf der Krankheit deutlich verlangsamen lässt.
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